Österreichs Bierkultur ist Weltspitze

Bild oben: Das Who-is-Who der heimischen Bierszene kam zur Präsentation des Bier-Guide 2023 im Praterwirt. Im Bild: Florian Berger (GF Verband der Brauereien Österreichs), Conrad Seidl, Sigi Menz (Obmann Verband der Brauereien Österreichs).

Die letzten drei Jahre haben auch die Bierlandschaft Österreichs verändert – zum Glück zum Positiven. Die Vielfalt an neuen Bieren in hoher Qualität war noch nie so groß, ebenso wie das Engagement der Wirte und die Möglichkeiten, Brauereien zu besichtigen oder selbst das Brauen auszuprobieren. Der aktuelle „Bier Guide 2023“ führt zudem 50 Betriebe auf, die sich mit der Welt-Elite messen können. 

„Bierpapst“ Conrad Seidl betonte im Rahmen der Präsentation, dass sich die Bierszene „stetig weiterentwickelt“ und in eine insgesamt sehr positive Richtung bewegt. Dies hänge auch damit zusammen, dass die Gäste heutzutage ein größeres Verständnis für Bierkultur aufbringen als noch zu Beginn des Jahrhunderts.

Trotzdem bleibt es wichtig, auf die Bierpflege zu achten und das Gastronomiepersonal im Auge zu behalten. „Nach der Pandemie gibt es in vielen Betrieben neues Personal, das mit den Regeln der Zapfkunst noch nicht vertraut ist. Oftmals besteht auch Schulungsbedarf in Bezug auf die Pflege von Bierleitungen und Zapfanlagen“, erklärt Seidl. Der Bier Guide 2023 möchte auf diese Probleme aufmerksam machen und gleichzeitig jene Betriebe hervorheben, die als besondere Aushängeschilder der Bierkultur gelten können.

50 dieser Lokale gehören zur Elite der „Fünf Krügel“, was bedeutet, dass sie sich mit internationalen Betrieben wie dem „In de Wildeman“ in Amsterdam, dem „Delirium Café“ in Brüssel, der „Belmont Station“ in Portland oder dem „Il Santo Bevitore“ in Venedig messen können.

Seidl betont, dass alle rund 1100 im Bier Guide aufgeführten Lokale empfehlenswert sind. Etwa 300 Lokale wurden mit drei Krügeln bedacht, 115 Lokale mit vier Krügeln und (wie oben erwähnt) 50 Lokale mit fünf Krügeln. Ein mit drei Krügeln ausgezeichneter Betrieb ist aber grundsätzlich nicht schlechter als einer mit fünf Krügeln.

Die Innovationskraft der Brauereiszene ist weiter auf Top-Niveau. Viele kleine Brauereien bereichern die österreichische Bierkultur, oft mit Biersorten, die es noch nie auf dem heimischen Markt gab. Der Bier Guide 2023 zeigt auch, dass es immer wieder neue Trends gibt, so Seidl. Beispiele dafür sind das Brauen mit ungewöhnlichen Zutaten, Hanfbier in einer Starkbierversion, Grape-Ale, eine noch breitere Palette von Sauerbieren und der Trend hin zu roten Bieren. Zwei junge Brauer in Zwettl haben sogar eine Starkbierversion eines Rotbiers