Die Rum-Welt hat sich verändert
ÖGZ-Verkostung: Ganz unterschiedlich haben die Hersteller – nicht nur in der Karibik – auf die Zucker-Beschränkung für Rum reagiert. Für die Gastronomie bedeutet das einige Anpassungen. Plus: Das große ÖGZ-Rum-E-Learning.
Zwei wesentliche Entwicklungen brachte das Jahr 2021 für den Rum mit sich.
Denn zum einen stieg die Nachfrage nach der tropischen Spirituose an. Ein Geheimnis dahinter liegt in einer Eigenschaft, die Rum nahezu als einzige „dunkle“ (also: holzfassgelagerte) Spirituose mitbringt: Er ist geschlechtsneutral. Während beispielsweise Cognac oder Whisky kaum Zustimmung bei weiblichen Genießern finden, hat nicht nur der „Mojito“ Freunde bei beiden Geschlechtern. Auch die Süße des Rums macht ihn gefälliger als andere, stärker vom Fassholz geprägte „Dark Spirits“.
Was hat es mit dem Zuckergehalt auf sich?
Womit wir bei der zweiten, massiven Veränderung wären. Denn die im März in Kraft getretene neue Spirituosen-Verordnung der EU begrenzte den Zuckergehalt in Rum auf 20 Gramm pro Liter. Was nicht bedeutet, dass süßere Abfüllungen verschwinden, nur tragen sie nun anstatt des simplen „Rum“ am Etikett Bezeichnungen wie „auf Basis von Rum“ oder „Spirituose aus (Premium-)Rum“. Damit vollendet sich eine Entwicklung, die mit dem rigorosen Vorgehen gegen aromatisierte Rums – „Spiced Rum“ oder „Rumlikör“ – ihren Anfang nahm. Echter Rum ist laut Etikett jetzt viel trockener als vor zwei Jahren.