Pfand auf Mehrweg-Glasflaschen wird erhöht
Ab dem 2. Februar 2025 steigt das Pfand auf 0,5-Liter-Mehrweg-Glasflaschen von neun auf 20 Cent pro Flasche. Die Erhöhung soll die Rückgabequote steigern und den Mehrweg-Kreislauf stärken. Besonders betroffen sind Bierflaschen, die bis zu 40-mal wiederbefüllt werden können.
Nach über 40 Jahren ohne Anpassung wird das Pfand für 0,5-Liter Mehrweg-Glasflaschen nun verdoppelt. Prominentester Vertreter dieser Kategorie sei laut Presseaussendung des Verbands der Brauereien Österreichs die klassische 0,5-Liter-Bierflasche. Karl Schwarz, Obmann des Verbands der Brauereien, betont die ökologische Notwendigkeit dieser Maßnahme. Die Rückgabe-Mentalität habe in den letzten Jahren nachgelassen, wodurch viele Flaschen im Altglas statt im Mehrwegsystem landeten. Das verursache hohe Kosten für Brauereien und Getränkeerzeuger.
Der Umwelt zuliebe
„Wir gehen davon aus, dass das höhere Pfand dafür sorgen wird, dass sich die Rückgabeintervalle verkürzen“, erklärt Florian Berger, Geschäftsführer des Brauereiverbands. Mit einer verbesserten Rückgabequote würde weniger Neuglas benötigt werden. Dies senke den Energieaufwand in der Glasproduktion und schone Ressourcen.
Bedeutung der Bierflaschen im Mehrwegsystem
Bierflaschen spielen eine zentrale Rolle im Mehrwegsystem, da sie den Großteil der betroffenen Gebinde ausmachen. „Mehrweg – und damit die klassische 0,5-Liter-Bierflasche – ist seit Jahren DAS Symbol für Kreislaufwirtschaft“, so Berger. Rund 90 Prozent der Flaschen, für die das Pfand erhöht wird, sind Bierflaschen. Diese sind in der Regel sogenannte „Pool-Flaschen“, die sich durch eine einheitliche Form auszeichnen und von verschiedenen Brauereien genutzt werden. Eine effiziente Wiederverwendung wird so ermöglicht. Durch die längere Nutzungsdauer – bis zu 40 Wiederbefüllungen – tragen Mehrweg-Bierflaschen erheblich zur Reduktion von Glasabfall und Energieverbrauch bei. Mit der Pfanderhöhung soll sichergestellt werden, dass mehr Flaschen in den Kreislauf zurückgeführt werden und die umweltfreundliche Mehrwegstruktur erhalten bleibt.
Wer ist betroffen?
Die Anpassung wurde von der Brauwirtschaft initiiert und umgesetzt. Den Aufwand für die Umstellung des Pfands tragen die Brauereien selbst. „Konsumentinnen und Konsumenten haben durch die Umstellung keine Nachteile, sie werden lediglich angehalten, Glas wertzuschätzen und es dem Kreislauf wieder zuzuführen“, appelliert Schwarz.
• Mehrweg-Glasflaschen sind bis zu 40-mal wiederbefüllbar
• Ökologisch bestes Gebinde für regionale Getränke wie Bier
• Flaschen kommen aktuell lediglich 3-mal pro Jahr zum Abfüller zurück
• 2/3 der Flaschenverluste entstehen durch mangelhaften Rücklauf, falsche Sortierung und Verunreinigungen