Großhandel

Transgourmet wächst trotz Krise

Der Gastro-Großhändler setzt weiter auf Wachstum: 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 896 Millionen Euro – ein Plus von knapp drei Prozent.

Transgourmet bleibt auf Wachstumskurs – trotz steigender Kosten und verändertem Konsumverhalten. 2024 erzielte der Gastro-Großhändler einen Umsatz von 896 Millionen Euro, ein Plus von fast drei Prozent. Der Schlüssel zum Erfolg laut Unternehmen? Flexibilität, Nachhaltigkeit und ein Sortiment, das auf die neuen Bedürfnisse von Gastronomie und Hotellerie zugeschnitten ist.

Umsatz mit Bio-Produkten steigt stark

Die Gastronomie steht unter Druck: Personalmangel, steigende Kosten und sich ändernde Gästeerwartungen verändern die Branche. Transgourmet reagierte mit einem breiten Sortiment, das sowohl günstige Preiseinstiegsprodukte als auch Bio- und Premiumware umfasst. „Das ausgewogene Nebeneinander von Preiseinstiegsprodukten, Convenience-Lösungen und Premium-Produkten wird kundenseitig goutiert“, sagt Geschäftsführer Thomas Panholzer.

Die Zahlen sprechen für sich: Der Umsatz mit Bio-Produkten wuchs um zwölf Prozent, die Preiseinstiegs-Eigenmarke legte um zehn Prozent zu. Auch die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen stieg weiter – wenn auch moderater mit drei Prozent Wachstum.

Hitzewelle als Umsatztreiber

Der Rekordsommer 2024 ließ die Verkäufe von alkoholfreien Getränken in die Höhe schnellen: Wasser und Fruchtsäfte legten um 17 Prozent zu, Eistee und Limonaden um 15 Prozent. Tiefkühlprodukte waren ebenfalls gefragt, mit einem durchschnittlichen Plus von 16 Prozent. Der Trend zu mehr Convenience zeigt sich auch im Detail: Gegartes TK-Geflügel wuchs um 24 Prozent, TK-Kartoffelprodukte um 19 Prozent.

„Wir beobachten, dass Gastronomen aufgrund des anhaltenden Personalmangels verstärkt auf Convenience-Produkte zurückgreifen, um die Arbeitsbelastung in der Küche zu reduzieren“, so Panholzer. Ein Blick auf den Arbeitsmarkt bestätigt das Problem: Im Schnitt blieben 2024 über 4.300 Stellen für Köchinnen, Köche und Küchenhilfen unbesetzt.

Lieferung boomt – Standorte werden nachhaltiger

Transgourmet erwirtschaftet bereits 70 Prozent seines Umsatzes durch Zustellung. Die firmeneigene LKW-Flotte wächst und setzt auf Nachhaltigkeit: 26 Elektro-LKW sind bereits im Einsatz, geladen mit Strom aus den firmeneigenen Photovoltaikanlagen.

Die Modernisierung der Standorte geht ebenfalls weiter. 2024 eröffnete ein neuer Markt in Klagenfurt, Salzburg-Wals wurde runderneuert. 2025 folgt der Ausbau des Frische-Logistikzentrums in Graz, das Obst, Gemüse und Trockensortimente für alle österreichischen Standorte verteilen wird.

Gastro-Trends 2025: Null Promille, Pistazien und Ethno-Food

Ein Blick in die Zukunft zeigt: Der Trend zu alkoholfreien Getränken hält an. Besonders gefragt sind neben Wasser und Fruchtsäften auch alkoholfreie Weine und Spirituosen. Transgourmet hat das Sortiment in diesem Bereich auf über 70 Produkte erweitert.

Ein weiteres Wachstumsfeld: Ethno- und Bistro-Gastronomie. Um hier passende Produkte anzubieten, wurde das Sortiment von Gastro-Profi – einem Spezialisten für italienische, orientalische und asiatische Küche – an allen 16 Standorten ausgerollt.

Und dann gibt es noch die Social-Media-Trends: „Alles, was mit Pistazien zu tun hat, boomt“, sagt Panholzer. Grund dafür ist unter anderem die gehypte „Dubai-Schokolade“, die für eine verstärkte Nachfrage nach Pistazien und anderen Spezialzutaten sorgt.

Netto-Null-Emissionen als Ziel

Neben wirtschaftlichem Wachstum setzt Transgourmet auf Klimaschutz. Bis 2026 will das Unternehmen Netto-Null-Emissionen erreichen. Ein Baustein: die CO₂-Bilanz von 40.000 Produkten. Nachhaltigere Artikel sollen bevorzugt gelistet werden, um Gastronomen eine umweltfreundlichere Wahl zu erleichtern.

Schon jetzt macht Transgourmet 16,5 Prozent seines Umsatzes mit zertifiziert nachhaltigen Produkten. Doch Panholzer ist überzeugt: Da geht noch mehr. „Der größte Hebel für mehr Nachhaltigkeit liegt naturgemäß beim Sortiment.“

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