Tagungen

Veranstaltungen: Rekordhoch für Wien

24.04.2025

2024 brachte Bestwerte bei Kongressen und Firmentagungen. Vom Erfolg profitiert ganz Österreich. Alle Aspekte im Detail.

Den Spitzenplatz als lebenswerteste Stadt der Welt hat Wien vielleicht verloren, aber dafür kann Österreichs Hauptstadt im selben Jahr ein Rekordhoch verzeichnen, was die Attraktivität als Veranstaltungsort für Kongresse und Firmentagungen betrifft.

„Wien hat seine Position als global führende Tagungsmetropole weiter gefestigt: Mehr als 6.600 Kongresse und Firmentagungen erbrachten eine Wertschöpfung im Milliardenbereich, mehr als 360 Millionen Euro an Steueraufkommen und schafften 23.500 Ganzjahresarbeitsplätze, die weit über die Tourismusbranche hinausreichen. Wiens Meetingindustrie ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir uns als weltoffene Metropole positionieren und mit Tourismus Nutzen und Lebensqualität für die hier lebenden Menschen und unsere Wirtschaft erzeugen. Die Weiterentwicklung der Meetingindustrie spielt eine zentrale Rolle in Wiens Wirtschafts- und Innovationstrategie 2030“, lobt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig.

Präsentierten die Meeting-Bilanz 2024 (v.l.n.r.): Markus Grießler (Obmann der Sparte Tourismus & Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien), Anita Paic (Leiterin des Vienna Convention Bureau im WienTourismus) und Norbert Kettner (Direktor WienTourismus) – © sLKphoto - Kreuzberger Sebastian
Präsentierten die Meeting-Bilanz 2024 (v.l.n.r.): Markus Grießler (Obmann der Sparte Tourismus & Freizeitwirtschaft der WK Wien), Anita Paic (Leiterin Vienna Convention Bureau) und Norbert Kettner (Direktor WienTourismus) – © sLKphoto – Kreuzberger Sebastian

Die Wiener Tagungsindustrie legte laut WienTourismus 2024 die beste Performance aller Zeiten hin. Noch nie zuvor hätten Kongresse und Firmenveranstaltungen so hohe wirtschaftliche Effekte für die Bundeshauptstadt und ganz Österreich generiert. Im Rahmen der Pressekonferenz des WienTourismus präsentierten Norbert Kettner, Geschäftsführer des WienTourismus, Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien, und Anita Paic, Leiterin der Abteilung B2B Management im WienTourismus, zu der auch das Vienna Convention Bureau gehört, die jüngsten Kennzahlen. „Ein herzliches Dankeschön an alle Akteur*innen von Wiens Tagungsindustrie und Gratulation zu einem bahnbrechenden Erfolg, der selbst die vorpandemischen Höchstleistungen der Branche in den Schatten stellt“, gratuliert Tourismusdirektor Norbert Kettner. „Mit 6.619 Kongressen und Firmentagungen übertraf Wien seinen bisherigen Rekord aus 2023 um 3 Prozent. Rund 671.000 Teilnehmer*innen und damit um 6 Prozent mehr als im Jahr davor sorgten mit 1.999.000 Übernachtungen für ein Nächtigungswachstum von 26 Prozent. „Das zeigt deutlich: Meeting-Gäste bleiben wieder länger in Wien, die Stadt profitiert davon deutlich.“ Ihre Aufenthaltsdauer von drei (2,98) Übernachtungen liegt deutlich höher als jene des durchschnittlichen Wien-Gastes mit 2,3 Übernachtungen.

Über die Stadtgrenzen hinaus

„Die wirtschaftlichen Effekte der Wiener Tagungsindustrie reichen weit über die Stadtgrenzen hinaus
und sind ein bedeutender Wachstumstreiber für ganz Österreich“, hebt Kettner hervor. Die gesamtösterreichische Wertschöpfung durch Meetings erreichte laut einer Aussendung 2024 mit 1,32 Milliarden Euro ein Rekordhoch. Auch die Steuererträge stiegen auf 365 Millionen Euro, wovon 213 Millionen Euro dem Bund und 152 Millionen Euro den Ländern und Gemeinden zuflossen. Davon entfielen 45 Millionen Euro auf Wien selbst. „Doch die Branche trägt nicht nur erheblich zur Wirtschaftsleistung bei, sondern schafft auch tausende Jobs: Als zuverlässige Arbeitgeberin sicherte die Wiener Tagungsindustrie 2024 insgesamt 23.500 Ganzjahresarbeitsplätze. Um dies in Relation zu bringen: Das entspricht etwa der Bevölkerungszahl von Amstetten“, erläutert Kettner.

Wiener Meeting-Bilanz © WienTourismus
© WienTourismus

Wien als Tagungsmetropole

Mit 6.619 Meetings setzte Wien 2024 neue Maßstäbe und übertraf das Vorjahr dabei deutlich: So zählt die aktuelle Bilanz 2.193 Kongresse (+2 Prozent zu 2023) sowie 4.426 Firmenveranstaltungen (+3 Prozent). Damit stammte jede neunte Gästenächtigung in Wien von einem Kongress- oder einer Firmentagung. „In unserer Visitor Economy Strategie haben wir uns das engagierte Ziel gesetzt, langfristig zumindest jede zehnte Nächtigung in Wien aus dem Meeting-Bereich zu holen. 2024 haben wir dieses Ziel punktuell schon übertroffen. Diesen Anteil angesichts des Wachstums im Freizeittourismus auch in den Folgejahren zu halten, ist jedoch kein Selbstläufer. Die Meetingindustrie ist ein globales Geschäft, dessen Umfeld kompetitiver wird. Aufstrebende Player investieren bereits massiv in ihre Infrastruktur, um einen Teil des Kuchens zu bekommen – beispielsweise Riad, das bis 2030 mit einer Million Quadratmetern Ausstellungsfläche und Hotelzimmern im sechsstelligen Bereich aufwarten will. Die Konkurrenz wird härter – der Fokus unserer Strategie liegt damit umso mehr auf der Stärkung Wiens als Tagungsmetropole“, so Kettner. „Meetings sind der große Bringer für unsere Visitor Economy.“

Internationalität als Gewinn

„Internationale Kongresse fördern den interkulturellen Austausch und wirken sich positiv auf Wissenschaft und Forschung aus. Vor allem aber erweisen sie sich als Rückgrat der Wiener Tagungsindustrie, da sie in der jährlichen Bilanz maßgeblich zum wirtschaftlichen Gesamtergebnis beitragen“, betont Kettner. 2024 fanden (neben 1.412 nationalen) 781 internationale Kongresse statt – ein Plus von 7 Prozent laut Aussendung. Von den insgesamt 1,32 Milliarden Euro Wertschöpfung, die durch alle 6.619 Meetings im Jahr 2024 generiert wurden, entfielen mehr als drei Viertel (78 Prozent; 1,03 Milliarden Euro) auf Kongresse – davon der Löwenanteil von 956,42 Millionen Euro auf internationale Kongresse. Obwohl internationale Kongresse also nur 12 Prozent sämtlicher Meetings ausmachten, bewirkten sie 39 Prozent aller Teilnehmer*innen (260.000), zwei Drittel (67 Prozent) aller Nächtigungen (1.338.000), drei Viertel (73 Prozent) der Wertschöpfung (956 Millionen Euro) sowie aller Steuereinnahmen (267,23 Millionen Euro).

Führend bei medizinischen Kongressen

Veranstaltungen aus der Humanmedizin dominierten laut Aussendung auch 2024 das Kongressgeschehen. Mit 43 Prozent der durch Kongresse entstandenen Nächtigungen liegen sie weit vor anderen Fachbereichen. Formal- und Naturwissenschaften machten 12 Prozent aus, Geisteswissenschaften und Politik jeweils 9 Prozent, der Bereich Technologie 8 Prozent. Als Sitz der Vereinten Nationen ist auch deren Anteil am Kongressgeschehen mit 8 Prozent von wesentlicher Bedeutung. „Wien ist Diplomatiestandort und führend bei medizinischen Kongressen. Die aktuellen Zahlen führen vor Augen, wie essenziell Wiens internationale Ausrichtung bleibt. Als mittelgroße Stadt eines kleinen Landes brauchen wir internationales Mindset, müssen unsere Rolle auf dem diplomatischen Parkett pflegen und die Anbindung an internationale Verkehrswege ausbauen“, betont Kettner. Die enge Zusammenarbeit des Vienna Convention Bureau mit lokalen Institutionen wie der MedUni Wien oder der Universität Wien hat bereits hochkarätige medizinische Kongresse für Wien gesichert. Dazu zählen der European Society for Sexual Medicine’s 2025 Congress (20.–22.2.2025, 1.000 Teilnehmer*innen) oder das Annual Meeting of the Association for Computational Linguistics (27.7.–1.8.25, 3.500 TN). Mit der Technischen Universität Wien holte der WienTourismus die IEEE International Conference on Robotics and Automation (1.–5.6.26, 7.000 TN) in die Stadt.

Künstliche Intelligenz im Kommen

„Auch internationale Firmentagungen entwickelten sich 2024 besonders dynamisch: Mit 2.155 Veranstaltungen und einem Wachstum von 10 Prozent verzeichnen sie einen Höchstwert (Vgl. nationale: 2.271, -3 Prozent). Nicht minder beachtlich ist der Anstieg der Gästenächtigungen in diesem Segment: Er hat sich zu 2023 um fast die Hälfte (46 Prozent) auf 427.000 erhöht“, so Kettner. Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben: 2024 war Wien Gastgeberin der Europa-Premiere des TEDAI-Kongresses im Volkstheater und wird auch heuer „Europe’s official TED Talks on AI“ in der Hofburg hosten. „Zudem begrüßen wir Check Point Software Technologies im Vienna Congress & Convention Center VIECON, wo KI-gestützte und cloudbasierte Cybersecurity-Lösungen behandelt werden“, so Kettner.

Längerer Aufenthalt – mehr Begleitprogramme

Stephansdom © Trifonov_Evgeniy iStock Getty Images Plus
© Trifonov_Evgeniy iStock Getty Images Plus

„Wie begehrt die Meeting Destination Wien ist, zeigen laufend internationale Rankings“, erläutert Eventexperte Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien. Im Vorjahr belegte die Stadt weltweit Platz 4 in der Gesamtwertung der International Congress and Convention Association (ICCA) für 2023 und Rang 2 bei der Union of International Associations (UIA). In den 15 Rankings davor, seit 2008, schaffte es Wien insgesamt sieben Mal auf den weltweiten Platz 1, zuletzt im Jahr 2022. Die Ergebnisse für 2024 werden noch im ersten Halbjahr erwartet. „An der gestiegenen Aufenthaltsdauer zeigt sich: Großkongresse wie Firmenveranstaltungen brauchen attraktive Begleitprogramme, um ihren Teilnehmer*innen neben dem fachlichen Austausch auch Erlebnisse bieten zu können. Mit der neuen Wien Holding Arena investiert die Stadt im Rahmen eines Public-Private-Partnership gezielt in neue Infrastrukturprojekte, um Wiens Rolle als Event-Metropole weiter zu stärken und internationale Bühnenshows, Konzerte, Mega-Sportevents, Messen oder E-Sports-Turniere anzuziehen“, so Grießler.

„Tagungs- und Eventwirtschaft rücken immer mehr zusammen. Zum einen, weil immer mehr Kongresse auf Side-Events setzen, um Gästen ein noch besseres Erlebnis bieten zu können. Zum anderen aber auch, weil die Anforderungen immer ähnlicher werden: es bedarf neben der eigentlichen Location auch Hotels für die Teilnehmer*innen, moderne Verkehrsinfrastruktur für die An- und Abreise, Gastronomie, sowohl direkt vor Ort als auch in der Umgebung und vieles mehr“, erklärt Grießler. Wien verfügt hier über ein bewährtes Angebot, das auch international geschätzt wird. Grießler weiter: „Bei den Events hinken wir derzeit aber noch etwas hinterher, hier müssen wir aufholen. Zum einen bei der Infrastruktur, neben der nun angestoßenen Eventhalle bedarf es noch zusätzlicher weiterer Angebote, aber auch bei der Akquise und Unterstützung neuer Eventpartner“. Ähnlich des erfolgreichen Vienna Convention Bureau schlägt Grießler daher die Schaffung eines Wiener Event Boards vor, dass Wien den internationalen Veranstaltern bekannter machen soll: „Damit wir Wien auch zur Eventmetropole machen können“.

Kongressgast-Studien für Zukunftstrends

Zusätzlich zur jährlichen Meeting-Bilanz führt das Vienna Convention Bureau seit 1991 in mehrjährigen Abständen Studien durch, die Verhalten und Erwartungen speziell von Kongressgästen analysieren. Sie liefern Einblick in eine strategisch wichtige Zielgruppe und lassen künftige Entwicklungen antizipieren, um proaktiv handeln zu können. Zuletzt wurden von September bis Dezember 2024 rund 600 Teilnehmer*innen internationaler Fachkongresse aus den Bereichen Humanmedizin, Technik, Umwelt und Energie befragt – 94 Prozent persönlich vor Ort, 6 Prozent online. „Unsere Kongressgast-Studien sind international gefragt, da sie Zukunftstrends aufzeigen, die als strategische Orientierungshilfe dienen“, erklärt Anita Paic, Leiterin des Vienna Convention Bureau im WienTourismus. „Mit seinen umfassenden Analysen setzt Wien Maßstäbe, die nicht nur die eigene Kongressstrategie prägen, sondern auch als Benchmark für andere Destinationen gelten.“

Die Ergebnisse der Kongressgast-Studie 2024 verdeutlichen: Für zwei Drittel (60 Prozent) der Befragten ist eine gute internationale Erreichbarkeit entscheidend. Acht von zehn (84 Prozent) – und damit deutlich mehr als vor der Pandemie – reisen mit dem Flugzeug an, knapp die Hälfte (40 Prozent) kommt dabei mit dem Home Carrier Austrian Airlines. „Der internationale Flugverkehr ist die Lebensader der Wiener Tagungsindustrie, die Erreichbarkeit Wiens via Direktflug mitentscheidend für den Akquise-Erfolg unseres Vienna Convention Bureau. Die Stärkung des Flughafens Wien und der Netzwerkfunktion der Austrian Airlines bleibt unser strategisches Rückgrat“, unterstreicht Kettner. Gleichzeitig unterstützt der WienTourismus im Rahmen seines Rail Service Development Mobilität auf der Schiene, wo immer sie möglich ist. Auch von Veranstalterseite werden zahlreiche Initiativen gesetzt. Rund 1.000 des rund 20.000 Teilnehmer*innen zählenden europäischen Radiologiekongresses (ECR) nutzten heuer etwa das „ÖBB Kongresskonto“, weitere 1.200 wählten den City Airport Train in die Stadt.

Mit KIimaschutz punkten

Klimaschutz spielt für Kongressgäste eine wichtige Rolle, allem voran öffentliche Verkehrsmittel: Sie werden von etwa zwei Dritteln der Befragten (63 Prozent) genutzt. „Wien punktet in diesem Bereich: Unsere Wiener Linien wurden gerade als zweitbestes öffentliches Verkehrsnetz Europas ausgezeichnet. Zudem nimmt Wien eine führende Rolle bei Green-Meetings-Zertifizierungen ein“, erklärt Kettner. Im Jahr 2024 wurden in Österreich insgesamt 302 Kongresse und Firmentagungen als Green Meetings zertifiziert, davon fanden in Wien 199 statt. Der Anteil der Bundeshauptstadt an diesen Green Meetings liegt somit bei zwei Dritteln (66 Prozent). Im Vergleich zu 2023 verdoppelte sich deren gesamtösterreichisches Wachstum im ganzen Land (+96 Prozent), in Wien war es mit 172 Prozent aber noch stärker. Bestwerte wurden in puncto subjektives Sicherheitsempfinden vergeben: Gut zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten sehen Wien im Vergleich zum Mitbewerb überlegen, ein Drittel (32 Prozent) gleichauf mit anderen Städten (gerade mal 1 Prozent teilt diese Einschätzungen nicht).

Qualitätstourismus weiterentwickeln

Touristin vor Sehenswürdigkeit © DragonFly iStock Getty Images Plus
© DragonFly iStock Getty Images Plus

„Die Studie unterstreicht den in unseren Kennzahlen erkennbaren Trend, dass Kongressgäste länger in Wien bleiben“, analysiert Paic: Konkret wollen 86 Prozent Wien auch privat wieder besuchen, etwa ein Viertel (27 Prozent) von ihnen verlängerte im Vorjahr seinen Aufenthalt. Sie nutzten ihre Freizeit abseits der Tagung für Sightseeing (50 Prozent), Museumsbesuche (33 Prozent) und Shopping (25 Prozent) und gingen abends gerne auswärts essen (92 Prozent). Ihr Ausgabeverhalten macht sie auch wirtschaftlich gesehen besonders relevant: Kongressgäste geben durchschnittlich 560 Euro pro Nächtigung aus – fast doppelt so viel wie durchschnittliche Wien-Besucher*innen (360 Euro). „Wer für Meetings anreist, fügt sich nahtlos ins Gefüge der Stadt ein und konsumiert hochwertig. Kongresse sind ein zentraler Baustein in der Weiterentwicklung von Qualitätstourismus, von dem die gesamte Visitor Economy – von Beherbergung, Gastronomie bis hin zum Handel – profitiert“, so Paic.

Neun von zehn Kongressgästen (88 Prozent) übernachten in Hotels, der größere Teil von ihnen (57 Prozent) in 4- oder-5-Sterne-Häusern. Dies passt zur offiziellen Bestandsstatistik, denn rund 60 Prozent von den 82.000 verfügbaren Betten (in 41.000 Zimmern von 433 Hotelbetrieben) zählen zu den genannten beiden Kategorien. Zum Vorpandemie-Niveau hat sich Wiens Beherbergungskapazität um ein Fünftel erhöht, dabei den Anteil der gehobenen Kategorien gehalten bzw. im High-End-Bereich sogar ausgebaut. „Der Qualitätsschub und die neu hinzugekommene Vielfalt im Angebot ist ein weiteres Argument sein Meeting in Wien durchzuführen“, hebt Paic hervor.

Auf Herz und Nieren geprüft

Kongressveranstalter wollen vermehrt über die ökonomischen Effekte hinaus einen positiven Beitrag für die Stadt und ihre Bewohner*innen leisten. Auch 2025 führt der WienTourismus zusammen mit ihnen sogenannte Legacy-Projekte durch. Im Vorfeld des Jahreskongresses der European Renal Association (4.-7.6.25) wird an drei Wiener Schulen zur Bedeutung der Nieren aufgeklärt, Kreativwettbewerb mit Preisen inklusive. Beim Kongress selbst können Interessierte einen kostenlosen Nieren-Check direkt beim Austria Center Vienna durchführen lassen. Das Living Planet Symposium der European Space Agency (23.–27.6.25) bringt Wissenschaft zum Anfassen – mit einer
Wanderausstellung, Mitmach-Stationen und Live-Musik am Karlsplatz. „Initiativen wie diese bringen den Menschen etwas und fördern damit auch die Tourismusakzeptanz“, so Paic. Zwei Drittel (69 Prozent) der Wiener*innen erkennen Meetings bereits als wichtigen Standortfaktor an.

Förderung in der Nebensaison

Um den Standort im globalen Wettbewerb zu stärken und gezielt internationale Meetings nach Wien zu holen, rief die Stadt Wien während der Pandemie den Vienna Meeting Fund ins Leben und nutzt ihn nun, um Meetings auch außerhalb der Hauptsaison zu holen sowie deren Durchführung klimaschonender zu gestalten. Diese über den WienTourismus und sein Convention Bureau abgewickelte Förderschiene richtet sich in seiner dritten Auflage an mehrtägige, internationale Veranstaltungen, die außerhalb der Monate Mai, Juni, September, Oktober stattfinden und deren Nächtigungen mindestens zur Hälfte von internationalen Teilnehmer*innen erbracht werden. Die volle Förderhöhe von 60.000 Euro je Veranstaltung ist nur möglich, wenn sie als Green Meeting oder
ÖkoEvent zertifiziert wird. „Bis Ende 2024 wurden über 1.200 Anträge eingereicht, mehr als 800 Meetings im Förderzeitraum von Mai 2021 bis Dezember 2028 erhielten eine Zusage. Aktuell stehen noch knapp drei Millionen Euro aus dem in drei Auflagen zur Verfügung gestellten, zwölf Millionen Euro starken Fördertopf zur Verfügung“, erklärt Kettner. Anträge können bis zur Ausschöpfung der Mittel hier eingereicht werden.

Ausblick auf Großkongresse

Heuer finden in Wien über 50 Kongresse und Firmenveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmer*innen statt – fünf Großkongresse überschreiten dabei die Marke von 10.000 Teilnehmer*innen. Den Auftakt der Großveranstaltungen machte der Europäische Radiologiekongress (26.2.-2.3.2025, 20.500 Teilnehmer:innen, Austria Center Vienna). Es folgen der European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (11.-15.4.25, 14.500 TN, VIECON) sowie die General Assembly of the European Geosciences Union/EGU (27.4.-2.5.25, 20.000 TN, ACV). Die EGU findet seit 2005 in Wien statt und schlägt bereits seit 2018 dem „Legacy-Gedanken“ folgend eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Heuer lädt sie Wiener*innen zu einem Vortrag über Erdwissenschaften in die Österreichische Akademie der Wissenschaften. Ebenfalls tausende Teilnehmer*innen werden beim Zahnmedizin-Kongress EuroPerio11 (14.-17.5.25, 10.000 TN, VIECON) und dem Annual Meeting of the European Association for the Study of Diabetes (16.-19.9.25, 15.000 TN, VIECON) erwartet. „Allein im Vorjahr konnte das Vienna Convention Bureau 120 internationale Kongresse und Firmentagungen mit insgesamt 150.000 Teilnehmenden für Wien gewinnen, die in den Jahren bis 2030 stattfinden werden“, erläutert Paic die vergleichsweise langen Vorlaufzeiten im Meetingsegment. Derzeit laufen weltweit mehr als 250 Bewerbungen für Meetings bis 2038.


Alle öffentlich gemeldeten Veranstaltungen sind auf der Website des Vienna Convention Bureau ersichtlich.

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