Wie Wien das Tourismuswachstum vorantreiben will
„Optimum Tourism“: So lautet Wiens neue Visitor Economy Strategie. Nachhaltiges Wachstum sowie geteilte Verantwortung aller Beteiligten stehen im Fokus. Doch wie gelingt es die Bedürfnisse der Einheimischen sowie der Gäste zu berücksichtigen?

Die neue Visitor Economy Strategie (VES) von WienTourismus ist da: „Optimum Tourism“ unterstreicht die Mission des nachhaltigen Wachstums. Als stabiler Wirtschaftssektor stehe Wiens Tourismus für jährlich 5,6 Milliarden Euro an Wertschöpfung und sichere über 100.000 Arbeitsplätze. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig begrüßt die neue Strategie und freut sich auf neue Erfolge. Ziel sei es ein Wachstum zu kreieren, das die Qualitäten der Stadt stärkt und nicht ausnutzt.
„Nach dem Grundsatz ‚Zerstöre nicht, wofür dich dein Publikum liebt‘ verpflichten wir uns sicherzustellen, dass der Tourismus in Wien echten Mehrwert schafft – für Gäste ebenso wie für die Wienerinnen und Wiener“, so Tourismusdirektor Norbert Kettner.
Tourismusakzeptanz und Gästezufriedenheit: „Sweet Spot“ halten

Wiens Visitor Economy steht gut da – bei Besucher*innen der Stadt, aber auch bei den Wiener*innen. Eine Untersuchung durchgeführt vom unabhängigen Marktforschungsinstitut Manova bestätige dies. Sowohl Einheimische als auch Gäste seien mit der Entwicklung zufrieden. Neun von 10 der über 3.600 befragten Einheimischen sehen Tourismus positiv, neun von zehn der 2.500 befragten Wien-Gäste würden Wien weiterempfehlen.
Fokus wird schärfer – zwei Drittel sollen „Wunschgäste“ sein
Im Jahr 2024 verzeichnete Wien acht Millionen Gäste mit insgesamt 19 Millionen Nächtigungen. Zwei Drittel dieser Gäste sollen künftig dem Idealtyp des „Wunschgastes“ entsprechen: kulturinteressiert, geschäftlich motiviert und konsumfreudig im Luxussegment. WienTourismus vertieft dafür die verhaltensbasierte Segmentierung, gestützt auf Gästebefragungen, Meeting-Bilanzen und Kongressstudien. Ziel ist es, Angebot, Zertifizierung und Infrastruktur stärker auf diesen Gästetyp auszurichten – in enger Zusammenarbeit mit Stadt, Wirtschaft und Interessenvertretungen.
Zehntel an Nächtigungen im Meetingbereich schaffen und halten

Langfristig soll jede zehnte Nächtigung in Wien aus dem Tagungssegment stammen. Im Jahr 2023 entfielen neun Prozent der Nächtigungen auf rund 1,6 Millionen Übernachtungen von über 630.000 Meeting-Gästen. Laut WienTourismus bereichern diese Gäste das Stadtleben und konsumieren hochwertig. Aktuell laufen über 250 Bewerbungen für Tagungen bis 2038 im Vienna Convention Bureau.
Wien schließt sich UN-Netzwerk „INSTO“ an

Wien ist neues Mitglied im internationalen Netzwerk „INSTO“ (International Network of Sustainable Tourism Observatories) der Welttourismusorganisation. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, Tourismusentwicklungen datenbasiert zu beobachten sowie wirtschaftliche, ökologische und soziale Auswirkungen zu analysieren. Ziel ist ein transparenter Austausch und die Förderung nachhaltiger Tourismusstrategien. Laut UN Tourism bietet INSTO die Möglichkeit, frühzeitig Trends zu erkennen und faktenbasierte Entscheidungen für eine nachhaltige Entwicklung zu treffen – zum Nutzen einzelner Unternehmen und ganzer Destinationen.
Kompass für die Branche: das Wiener Destination Observatory

Wien richtet sein Tourismusmanagement neu aus: Mit dem „Sustainable Destination Observatory“ nach UN-Leitlinien erhält die Stadt ein zentrales Steuerungsinstrument für die strategische Weiterentwicklung der Visitor Economy. Das Observatorium misst den Fortschritt anhand von elf Themenfeldern – darunter Klimaschutz, Tourismusakzeptanz und Mobilität – und soll die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Wirtschaft, Wissenschaft und Tourismuswirtschaft stärken.
„Mit geteilter Verantwortung, transparent und verbindlich, in Form regelmäßiger Abstimmungsrunden und Info-Veranstaltungen. Der Kooperationsgedanke ist tragende Säule unserer Strategie“, so Kettner.
