Tiroler Luxus-Hotel trifft auf Bettenobergrenze

Eiszeit im Alpenidyll: Man wollte ein neues Kapitel in der Saga des Arlberg Hospiz aufschlagen. Doch nun liegt die Schönheitskur auf Eis. Was nun?

Bild oben: Die bereits eingeleiteten Bauinvestitionen wurden gestoppt. Die Frage lautet: Zählen die angebauten Suiten und Chalets als Hotelbetten?

Mit seinen ehrgeizigen Expansionsplänen kam das Arlberg Hospiz Hotel in St. Christoph kürzlich an eine unerwartete Hürde: die von der Landesregierung festgelegte Obergrenze von 300 Betten (Tourismusstrategie „Tiroler Weg“). Jetzt wird das Megaprojekt auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt, wie das Hotel- und Immobilienunternehmen Soravia-Gruppe, das die Mehrheit am Hospiz hält, gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ (TT) bestätigte.  Die restlichen 40 Prozent hält auch weiterhin die Hoteliersfamilie Werner.

Das Hotel, das seit Beginn der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 seine Türen geschlossen hat, sah sich mit Investitionen in Höhe von 60 bis 80 Millionen Euro konfrontiert, die den Umbau und die Erweiterung der Einrichtung beinhalteten. Allerdings war dieses Vorhaben von langer Hand geplant, „die Mühlen der Bürokratie“ machten dem Unterfangen jedoch einen Strich durch die Rechnung.

Zählen Suiten und Chalets als „Hotelbetten“?

Roland Paar, der Chef für Hotels und Hospitality bei der Soravia-Gruppe, erklärte gegenüber der TT, dass der Plan eine Ausweitung der Bettenkapazität von 180 auf etwa 240 Betten vorsah. Doch die Landesbehörden zählten auch die mehr als 100 Betten in den direkt an das Arlberg Hospiz angebauten Suiten und Chalets mit, was die Gesamtzahl der Betten über die festgelegte Obergrenze hievte. Für Paar sind diese keine Hotelbetten, „die Behörden sehen dies aber leider anders“.

Mit dem erzwungenen Stopp stehen die geplanten Investitionen nun im Wartemodus. Währenddessen wird das inzwischen teurer gewordene Projekt aufgrund von Zinsen und anderen Kostensteigerungen neu aufgestellt.

„Bitte warten“ lautet also das aktuelle Motto, aber die Ambitionen der Soravia-Gruppe sind keineswegs abgekühlt. Paar bestätigte, dass sie zu 100 Prozent an das Hospiz-Engagement und das Ausbauprojekt glauben. Sie hoffen auf grünes Licht im Herbst und darauf, im nächsten Jahr mit den Bauarbeiten beginnen zu können.

Falls alles nach Plan läuft, könnte das Arlberg Hospiz in der Wintersaison 2024/25 wiedereröffnet werden. Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen stellte Paar fest, dass das Geschäft in der attraktivierten Hospiz Alm dieses Jahr um 40 Prozent über dem bisherigen Rekordjahr liegt, wie die Tiroler Tageszeitung berichtet. 

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