Gastronomie

Das „Kuliktiv“ serviert mehr Sichtbarkeit für Frauen

In der Spitzengastronomie sind Frauen oft unterrepräsentiert. Das will das „Kuliktiv“ ändern. Die vier Gründerinnen setzen mit ihrem Konzept auf mehr Präsenz und neue Wege in der Branche.

Talentierte Köchinnen gibt es viele. Doch in den Medien und bei Auszeichnungen dominieren meist Männer. Sandra Scheidl kennt das aus eigener Erfahrung. Sie hat in internationalen Top-Restaurants gearbeitet und zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Dennoch spürt sie, dass Frauen in der Branche sichtbarer werden müssen.

„Es gibt viele Initiativen, die daran arbeiten, aber es könnte noch viel besser sein“, sagt sie im Podcast „Tourismus to go“. Sie selbst hat sich entschieden, keine klassische Restaurantkarriere zu verfolgen – und setzt stattdessen auf Flexibilität, Zusammenarbeit und gute Vibes.

Das „Kuliktiv“: Vier Frauen, eine Vision

Gemeinsam mit drei weiteren Frauen hat Sandra Scheidl das „Kuliktiv“ gegründet – eine Plattform für gastronomische Events, die nicht nur exzellentes Essen bietet, sondern auch die Rolle von Frauen in der Branche stärkt.

Die vier Gründerinnen sind:

  • Sandra Scheidl: Spitzenköchin und Unternehmerin
  • Helena Jordan: Unternehmerin und Sommelière
  • Jaimy Reisinger: Patissière
  • Viktoria Fahringer: Haubenköchin und Hotelière

Gemeinsam gestalten sie exklusive Fine-Dining-Events – von Pop-ups in außergewöhnlichen Locations bis hin zu maßgeschneiderten kulinarischen Erlebnissen für Unternehmen. „Wir wollten einen Rahmen schaffen, in dem wir kreativ und unabhängig arbeiten können“, erklärt Scheidl. „Und natürlich geht es uns auch darum, Frauen in der Gastronomie eine stärkere Stimme zu geben.“

(C) Kuliktiv
(C) Kuliktiv

Neue Wege

Das „Kuliktiv“ steht für eine moderne Form der Gastronomie – ohne fixes Restaurant, dafür mit kreativen Konzepten. Doch genau hier gibt es eine Herausforderung: Es gibt keine Bewertungssysteme für solche Formate. Hauben und Sterne gibt es nur für klassische Restaurants – nicht aber für flexible Event-Konzepte. Scheidl wünscht sich hier mehr Anerkennung: „Viele Kunden orientieren sich an Bewertungen. Es wäre gut, wenn es auch für neue Konzepte eine offizielle Einordnung gäbe.“

Auch das Arbeitsklima in der Branche ist ein Thema. Laut Scheidl hat sich vieles verbessert, doch es bleibt Luft nach oben. „Ich sehe, dass junge Gastronomen bewusst auf bessere Bedingungen achten – sei es beim Umgangston oder bei Arbeitszeiten.“

Sandra  Scheidl im ÖGZ-Podcaststudio. (C) Alexander Grübling
Sandra Scheidl im ÖGZ-Podcaststudio. (C) Alexander Grübling

Das „Kuliktiv“ will zeigen, dass Frauen in der Spitzengastronomie eine immer größere Rolle spielen. Und es beweist, dass Spitzenküche auch außerhalb traditioneller Restaurantstrukturen funktioniert.

Mehr zum „Kuliktiv“ gibt es unter: www.kuliktiv.com
Den vollständigen Podcast mit Sandra Scheidl gibt es hier: www.gast.at/podcast-tourismus

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
logo

Newsletter abonnieren

Sichern Sie sich Ihren Wissensvorsprung vor allen anderen in der Branche und bleiben Sie mit unserem Newsletter bestens informiert.


Zum Newsletter