Interessensvertretung

Gastronomie und Hotellerie suchen ihre starke Stimme

29.01.2025

Thomas Stockinger löst sich vom Wirtschaftsbund und kandidiert mit eigener Liste erneut für die Obmannschaft der Fachgruppen Gastronomie und Hotellerie in Oberösterreich.

Im März stehen die Wirtschaftskammer-Wahlen in Oberösterreich an, und Thomas Mayr-Stockinger, der Sprecher der Wirte, stellt sich erneut zur Wahl. „Meine Arbeit für die Branche ist noch lange nicht abgeschlossen“, so Mayr-Stockinger, der dieses Mal jedoch nicht für den Wirtschaftsbund, sondern auf einer parteifreien, gemischten Liste kandidiert. Unterstützt wird er vom Wirtschaftsnetzwerk (WIR) und dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband (SWV). Der diesjährige Urnengang wird vom 10. bis 13. März stattfinden.

Ein Jahrzehnt im Einsatz für die Gastronomie

Seit zehn Jahren vertritt der Ansfeldner Wirt (Gasthaus Stockinger) als Wirtesprecher die Interessen der rund 6.000 Gastronomiebetriebe in Oberösterreich. Bereits im vergangenen November erklärte der erfahrene Gastronom seine Entscheidung, eigenständig zu kandidieren, und führte seine Unzufriedenheit mit dem Einfluss parteipolitischer Interessen auf wirtschaftliche Belange an.

Am 23. Januar kündigte Mayr-Stockinger die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsnetzwerk (WIR) und dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband (SWV) an. „Unsere Gastronomie und Hotellerie dürfen keine politischen Spielbälle sein. Wir brauchen eine Interessensvertretung, die direkt mit den Betrieben arbeitet und praxisnahe Lösungen entwickelt,“ so Stockinger.

Schwerpunkte der unabhängigen Liste

Die unabhängige Liste setzt auf flexible Arbeitszeitmodelle, eine modulare Ausbildung und abgabenfreies Trinkgeld, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Weitere Forderungen sind die Reduzierung der Bürokratie und die Sicherung der Rentabilität. Auch die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sollen den Gastronomen bei der Prozessoptimierung und im Marketing helfen.

Gerhard Edelsbacher, Obmann und Gründer des Wirtschaftsnetzwerks (WIR), tritt bei den Wahlen im März 2025 mit 67 Kandidaten in 17 Fachgruppen an. Er möchte den rund 50.000 Unternehmen in Oberösterreich eine unabhängige Interessenvertretung bieten. Die geringe Wahlbeteiligung von 32,58 Prozent bei den letzten Wahlen im Jahr 2020 deutet er als Zeichen der Unzufriedenheit der Unternehmer mit ihrer aktuellen Vertretung.

Mayr-Stockinger betont die Notwendigkeit weiterer Anstrengungen für die Gastronomie und Hotellerie: „Ich werde auch künftig nicht still sein, sondern weiterhin entschlossen für die Anliegen unserer Branche eintreten. Es gibt noch viel zu tun, um bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, und es bereitet mir Freude, mich für die Zukunft unserer Gastronomiebetriebe einzusetzen.“

Edelsbacher lobt Mayr-Stockinger als „besonderes Aushängeschild“ des Wirtschaftsnetzwerks, da seine Vision einer parteiunabhängigen Interessenvertretung auf große Zustimmung stieß, ebenso wie beim SWV. Gemeinsam treten sie nun bei den Wirtschaftskammer-Wahlen an, um die Interessen der Gastronomen und Hoteliers besser zu vertreten.

Wirtschaftsbund setzt auf Führungstrio

Nach dem Abgang des bisherigen Listen-Ersten Thomas Mayr-Stockinger werden Gerold Royda, Karl Wögerer und Andrea Hammerle die Wirtschaftsbund-Liste der Gastronomie in die Wirtschaftskammerwahl 2025 führen. Die Aufgaben wolle man sich aufteilen. Karl Wögerer, Dorfwirt sowie Leiter eines Bäckerei- und Trafikantenbetriebs in Feldkirchen an der Donau („WÖGERERs Genuss&Tradition seit 1868“) kümmere sich etwa um Wirtekooperationen. Andrea Hammerle, die vor kurzem das Restaurant „Zenz’n Stub’n“ in Schörfling am Attersee von ihrem Vater übernommen hat, will sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Gastronomie einsetzen. Gerold Royda, Geschäftsführer des Gasthofs Linimayr sowie des „airotel“ in Hörsching, verantwortet den Bereich Ausbildung und Lehre.

Das Trio der Wirtschaftsbund-Liste der Gastronomie v.l.: Karl Wögerer, Andrea Hammerle, Gerold Royda (Foto: Wirtschaftsbund OÖ)

Gemeinsam will sich die Dreier-Spitze für Entbürokratisierung kämpfen. „Insbesondere für kleinere Gastronomen ist die Bürokratie eine große Last, die gestemmt werden muss. Sie darf auf keinen Fall mehr werden“, so Wögerer, der sich auch gegen eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung ausspricht.

Die Wirtschaftskammerwahl findet 2025 von 10. bis 13. März statt. Einreichfrist der Kandidatenlisten war bereits der 20. Jänner.

 

 

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"