Digital disponiert: Wie man Bestellprozesse schlanker macht
Weniger Aufwand, mehr Effizienz: Gastro-Großhändler Eurogast Grissemann setzt bei der Bestellplanung auf ein Prognosetool – und spart damit 75 Prozent an Dispositionszeit.

Jeden Tag mussten 16 Mitarbeiter bei Eurogast Grissemann den Bedarf für über 110.000 Artikel manuell berechnen. Die Dispositionslisten waren lang, der Aufwand hoch – besonders für frische Ware, saisonale Produkte und Aktionsangebote. Fehlbestellungen? Kaum zu vermeiden.
2020 kam die Wende: Der Großhändler aus Zams entschied sich für eine automatisierte Lösung. Die Software von Remira nimmt seither die tägliche Bedarfsplanung in die Hand. Sie wertet Verkaufsdaten aus, erkennt Trends und schlägt optimale Bestellmengen vor. Der Effekt: Weniger Arbeit, bessere Planbarkeit. „Wir waren quasi Dreh- und Angelpunkt für jegliche Bestellungen, Lieferungen und die gesamte Kommunikation mit den Lieferanten. Krankheitsbedingte Ausfälle im Team waren daher immer aufwendig zu kompensieren“, berichtet Dominik Schweisgut, Leiter der Disposition bei Eurogast Grissemann. Mit der neuen Software hat sich das geändert.
Intelligente Bestellungen
Die Software arbeitet wie ein smarter Einkaufsassistent. Sie berücksichtigt Haltbarkeiten, Wetterprognosen und Saisonspitzen. Besonders praktisch: Eine Stichtagsfunktion sorgt dafür, dass Produkte genau bis zum Ende der Saison vorrätig sind – nicht länger und nicht kürzer.
Zusätzlich kann das System Bestellungen automatisch auslösen. Das spart nicht nur Zeit, sondern verhindert auch Out-of-Stock-Situationen. „Selbst auf unvorhergesehene Ereignisse sind wir jetzt bestens vorbereitet“, sagt Schweisgut.

Lagerbestände im Griff
Die Automatisierung zeigt Wirkung: Nur noch vier statt 16 Mitarbeitende kümmern sich heute um die Disposition. Der Lagerbestand ist optimiert, Bestandslücken sind selten geworden. Gleichzeitig hat Grissemann mehr Flexibilität bei der Lieferantensteuerung – selbst standortübergreifende Umlagerungen sind jetzt einfach möglich.
Der Erfolg gibt dem Unternehmen recht. So sehr, dass Grissemann die Software künftig auch in anderen Bereichen einsetzen will – etwa im hauseigenen hagebaumarkt in Zams. Digitalisierung macht eben auch vor Schrauben und Farbe nicht halt.