Sei umschlungen, Tourismus

Eine neue Studie zeigt eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für den heimischen Tourismus. Es wartet aber noch einiges an Arbeit.

Bild oben: Experten vereint: Mario Gerber (links) und Susanne Kraus-Winkler lächeln optimistisch in die Kamera, während Christian Bosch (rechts) die neuesten Studienergebnisse im Hinterkopf hat – gemeinsam setzen sie auf Nachhaltigkeit und Dialog, um Österreichs Tourismusbranche weiterhin flott zu halten.

Die gute Nachricht lautet: Die Österreicher sind weiterhin der Meinung, dass der Tourismus für ihre Wirtschaft entscheidend ist. Die neue Tourismusakzeptanzstudie von Marketmind (n=2.468 Personen im Alter zwischen 15 und 75) zeigt, dass die Akzeptanz des Tourismus in der österreichischen Bevölkerung auf einem konstant hohen Niveau bleibt. Dazu gibt es auch einen Index (76 von 100 Punkten), der gegenüber den beiden Vorjahren leicht zurückgegangen ist, aber noch im Rahmen der statistischen Schwankungsbreite liegt.

Man könnte sich natürlich fragen, wozu es eine solche Studie braucht. Die Antwort darauf kennt Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler, denn eine hohe Tourismusakzeptanz in der einheimischen Bevölkerung ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Branche, wie sie im Rahmen der Studien-Präsentation betonte.

Was ist die Tourismusakzeptanzstudie?

Die Untersuchung, die seit 2020 jährlich durchgeführt wird, befragte im Vorjahr 2.468 Personen im Alter von 15 bis 75 Jahren. Die Ergebnisse zeigen, dass das hohe Niveau der Akzeptanz auch nach den Pandemiejahren erhalten bleibt. Während in den Vorjahren 78 von 100 Punkten erreicht wurden, lag der Wert für 2022 bei 76 Punkten. Leichte Rückgänge wurden jedoch in Regionen mit höherer Tourismusintensität beobachtet.

Christian Bosch, Studienautor und Managing Director von marketmind, erläutert, dass die Stärkung der Wirtschaft, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung der Nachhaltigkeit durch den Tourismus entscheidend sind, um das hohe Akzeptanzniveau zu halten oder sogar auszubauen.

Top-Werte bei der Einstellung zum Tourismus und bei der Wichtigkeit des österreichischen Tourismus für die Wirtschaft: Knapp 80 % der Befragten stehen dem Tourismus positiv gegenüber. © BMAW / Marketmind
Top-Werte bei der Einstellung zum Tourismus und bei der Wichtigkeit des österreichischen Tourismus für die Wirtschaft: Knapp 80 % der Befragten stehen dem Tourismus positiv gegenüber. © BMAW / Marketmind

Mario Gerber: „Faire Kommunikation aufbauen“

Die Studie diente als Anlass für einen Austausch zwischen Stakeholdern aus Politik, Wissenschaft und Tourismusmarketing. Dabei wurde betont, dass man sich ehrlich mit den Bedenken der Bevölkerung befassen und das Bewusstsein für die positiven Effekte des Tourismus schärfen müsse. Kraus-Winkler betont, dass das „Ecosystem Tourismus“ und die lokale Bevölkerung eng miteinander verbunden sind und idealerweise voneinander profitieren, etwa durch die Infrastruktur und Freizeitangebote, die der Tourismus schafft.

Mario Gerber, Landesrat für Tourismus in Tirol, erkennt die Bedeutung des Tourismus als tragende Säule der heimischen Wirtschaft an. Dennoch sollen der leichte Rückgang der Tourismusakzeptanz und die kritische Sichtweise einiger Bürger nicht ignoriert werden. In Tirol wurde daher das Dialogforum Tourismus ins Leben gerufen, um Mythen und Fakten zu trennen und den Austausch zu fördern.

Kraus-Winkler betonte abschließend, dass nachhaltiger Tourismus nicht nur an Ankünften und Nächtigungen gemessen werden sollte, sondern auch an der Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung. Eine hohe Akzeptanz trägt dazu bei, dass sich Mitarbeiter und Gäste wertgeschätzt und wohl fühlen. Dieses Gleichgewicht muss auch in Zukunft sorgfältig ausbalanciert werden, um den Erfolg des lokalen Tourismusangebots zu sichern.

Tourismusakzeptanz in der Bevölkerung

Studie zur Messung der Tourismusakzeptanz in der österreichischen Bevölkerung von Marketmind im Auftrag des BM für Arbeit und Wirtschaft.

  • Studiendesign: repräsentativ für Österreich zwischen 15-75 Jahren (nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region).
  • n = 2.468 (Stichprobengröße);disproportionale Befragung und Rückgewichtung nach repräsentativen Kriterien
  • CAWI (Computer Assisted Web Interviews)Responsive Design
  • LOI: 16 MinutenFeldphase: 01.01. -31.12.2022

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"