Guide Michelin
Fix: Michelin-Sterne kehren zurück nach Österreich
Nach einer langen Abwesenheit kehrt der Guide Michelin endlich nach Österreich zurück. Dies markiert einen entscheidenden Moment für die österreichische Gastronomieszene, die sich bereits auf Weltniveau befindet, jedoch international noch nicht die Anerkennung erhält, die sie verdient.Österreich, das bisher auf der kulinarischen Landkarte des Guide Michelin lediglich als weißer Fleck erschien, steht nun an der Schwelle, seine gastronomischen Talente und seine einzigartige kulinarische Landschaft auf der Weltbühne zu präsentieren. Gastronomie-Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, und der Guide Michelin wird mit ziemlicher Sicherheit einen positiven Einfluss auf die Tourismuserlöse haben.
Vertrag unterzeichnet
Die Rückkehr des Guide nach Österreich wurde nun vertraglich offiziell fixiert. Dieses historische Ereignis öffnet neue Türen für österreichische Köche und Restaurants, die nun die Möglichkeit haben, sich auf einer internationalen Plattform zu beweisen und weltweite Anerkennung zu erlangen. Die Präsenz des Michelin-Guides wird nicht nur die Sichtbarkeit der Top-Betriebe erhöhen, sondern auch die gesamte österreichische Gastronomie auf ein neues Niveau heben. Die Erwartungen an den Guide Michelin sind jedenfalls hoch.
Wie es dazu gekommen ist
Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der langjährigen Beziehung zwischen dem renommierten Restaurantführer und der österreichischen Kulinarikszene. Seit den ersten Auszeichnungen für Wien im Jahr 1983 und Salzburg drei Jahre später hat der Guide Michelin die gastronomischen Angebote Österreichs regelmäßig beleuchtet, jedoch mit einer Pause in der nationalen Berichterstattung von 2010 bis 2019. Die Wiederaufnahme einer landesweiten Bewertung unterstreicht das Bestreben, die vielfältige und reiche kulinarische Landschaft Österreichs einer globalen Leserschaft näherzubringen.
Die Partnerschaft mit der Österreich Werbung und acht Bundesländer-Tourismusorganisationen zielt darauf ab, die kulinarischen Schätze Österreichs weltweit zu präsentieren. Die Auswahl für 2025 verspricht, Österreichs Stellung als erstklassiges Reiseziel zu festigen, das von städtischen Gourmettempeln bis hin zu authentischen regionalen Beisln reicht. Die Entscheidung, den Fokus über Wien und Salzburg hinaus auf das gesamte Land zu erweitern, reflektiert die Absicht, die gesamte Bandbreite der österreichischen Küche zu erfassen – von traditionellen Gerichten bis hin zu modernen, internationalen Einflüssen.
Was sagen ÖW und Staatssekretariat?
Die Anonymität der Michelin-Inspektor:innen bleibt dabei ein zentrales Element, das die Unabhängigkeit und Objektivität des Guides gewährleistet. Diese Vorgehensweise soll sicherstellen, dass die Bewertungen ausschließlich die Qualität der kulinarischen Erlebnisse widerspiegeln. „Mit der nationalen Auswahl unterstreichen wir, wie attraktiv Österreich für anspruchsvolle Reisende auf der Suche nach unvergesslichen Momenten ist“, so ein Sprecher des Michelin-Teams.
Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, sieht in der nationalen Ausgabe des Guide Michelin eine Chance, Österreichs kulinarische Vielfalt auf der internationalen Bühne zu präsentieren und damit die gesamte Tourismusbranche des Landes zu stärken. Dank der Unterstützung durch die Bundesländer-Tourismusorganisationen und die Branchenvertretung der Wirtschaftskammer wird dieses ambitionierte Projekt realisiert.
„Kulinarik ist neben der Landschaft, dem Wintersport und den vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten ein starkes Motiv für einen Österreich-Urlaub. Die Michelin-Empfehlungen und -Sterne bieten zudem einen weiteren Anreiz für internationale Gäste und locken auch angesehene Küchenchefs sowie junge Talente nach Österreich. Als internationale Währung tragen die Sterne außerdem dazu bei, genau diese Spitzenköche auch in der heimischen Tourismusbranche zu halten“, sagt Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler in einer ersten Reaktion.
Warum Wien nicht mitzieht
Auf Anfrage der ÖGZ, warum Wien als einziges Bundesland den Guide nicht unterstützt, erhielten wir folgende Antwort: "Der Guide Michelin ist die wichtigste Leitwährung in der internationalen Kulinarik – wir begrüßen die Ausweitung des Guide Michelin auf ganz Österreich, ebenso das Engagement aller Beteiligten. Was die Finanzierung betrifft, ist es sicherlich nachvollziehbar, dass Wien nicht für etwas bezahlt, das es bereits hat. In Wien tragen derzeit 10 Gastronomiebetriebe einen oder mehrere Guide Michelin Sterne", sagt Unternehmenssprecher Walter Straßer.
Was dabei nicht bedacht wird: Der Main Cities-Guide, in dem Wien bisher gelistet war, wird eingestellt. Das bedeutet, dass Wien - ohne den Guide zu unterstützen - weiterhin Nutznießerin des gesamtösterreichischen Guide Michelin sein wird ...
Impuls für zukünftiges Wachstum
Der Guide Michelin bietet jungen Talenten in der Gastronomie eine Plattform, um ihre Fähigkeiten zu zeigen und ihre Karrieren voranzutreiben. Für viele engagierte Köche ist die Arbeit in Michelin-Sterne-Restaurants ein entscheidender Schritt in ihrer beruflichen Entwicklung. Österreich hat nun die Chance, seine kulinarischen Kompetenzen voll auszuschöpfen und auch vermehrt internationale Gourmets anzuziehen bzw. sich als Ganzjahresdestination weiter zu positionieren.