Nachhaltigkeit
Recup startet Mehrwegsystem in Österreich
Ein Becher, in dem morgens noch in einer Bäckerei am Linzer Bahnhof ein Latte Macchiato serviert wurde, wird von einem Gast am Abend in einem Wiener Kaffeehaus zurückgegeben. Klingt das verrückt?
Nicht, wenn es nach dem deutschen Unternehmen Recup geht. Seit 2016 bieten die Münchner in Deutschland wiederverwendbare Becher und Schalen an und wollen nun auch in Österreich Fuß fassen. Ja, Recup hat sich in Deutschland bereits etabliert. Mit Partnern wie Aral, Shell, Ikea und Burger King hat das Unternehmen gezeigt, dass Mehrweg in der (System-)Gastronomie funktionieren kann. Der Schritt nach Österreich wurde im April dieses Jahres vollzogen, unterstützt vom Biomarkt Denns, der das System in Deutschland bereits nutzt.
Das Konzept ist einfach: Gastronomen zahlen bei Recup eine monatliche Systemgebühr von etwa 30 Euro, was etwa einem Euro pro Tag entspricht. Damit können sie beliebig viele Behälter leihen. Diese geben sie gegen Pfand an ihre Kunden weiter, die die Behälter ungespült zurückbringen.
Gib mir deinen Becher
Die Gastronomiebetriebe reinigen Cups und Bowls und setzen sie erneut ein. Ein Kreislauf, der umweltfreundlich und kostensparend ist.
Recup bietet eine Kollektion von Behältern an, die für unterschiedliche Gerichte geeignet sind. Von großen Bowls für Hauptgerichte bis zu kleinen Schalen für Suppen – das Sortiment ist vielseitig. Anmerkung: Eine größere Bowl für das österreichische Nationalgericht Schnitzel ist in Arbeit. Die Behälter sind aus Polypropylen gefertigt, einem Kunststoff, der leicht, bruchsicher und recycelbar ist. Becher können bis zu 1000 Mal gespült werden, bevor sie ersetzt werden müssen, Bowls 500 Mal.
Kann sich Recup in Österreich durchsetzen?
In Österreich richtet sich Recup auch an kleine, inhabergeführte Betriebe und eventuell auch Hotels. Das System soll sich besonders für Betriebe mit hohem Take-Away-Anteil lohnen. Langfristig könnten die Kosten für Einwegverpackungen reduziert und die Umwelt geschont werden. Doch ob sich dieses Konzept flächendeckend durchsetzen lässt, bleibt abzuwarten.
Die Einführung von Recup in Österreich könnte eine nachhaltige Alternative zu Einwegverpackungen bieten. Die Umstellung auf ein Mehrwegsystem ist jedenfalls ein zeitgemäßer Schritt, die Überwindung von Skepsis seitens der Kunden allerdings auch ein Thema.