Gastronomie
No Shows: Der Albtraum bei Weihnachtsfeiern
Für fast zwei Drittel der Gastronomiebetriebe sind Weihnachtsfeiern von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Laut einer aktuellen Umfrage von stratisfaction.at haben 31 Prozent der Betriebe bereits über 80 Prozent ihrer Kapazitäten ausgebucht – ein vermeintlich positives Signal. Aber die Stimmung trügt: Nur 41 Prozent der Betriebe blicken optimistisch auf die bevorstehende Saison. Der Grund? Eine wachsende Zahl an Stornierungen und kurzfristigen Absagen droht, die wirtschaftlichen Erfolge zu schmälern.
Kurzfristige Absagen: Ein unkalkulierbares Risiko
Nahezu ein Drittel der Betriebe kämpft mit denselben Herausforderungen: Gäste erscheinen nicht, ohne zu stornieren, stornieren am Tag der Reservierung oder bringen weniger Personen mit als angekündigt. Diese „No-Shows“ und kurzfristigen Änderungen werfen nicht nur die Planung durcheinander, sondern bedeuten oft verlorenes Geschäft, das in der Vorweihnachtszeit kaum kompensiert werden kann.
Die Kulanzfalle: Fehlende Storno-Bedingungen
Ein Blick in die Geschäftsbedingungen vieler Betriebe offenbart Schwächen: Fast zwei Drittel der Gastronomen haben keine verbindlichen Storno-Regelungen. Selbst bei schriftlichen oder Online-Reservierungen wird nur selten auf bestehende Bedingungen hingewiesen – bei telefonischen oder persönlichen Buchungen fast gar nicht. Das Ergebnis? Eine oft übertriebene Kulanz, die Gäste dazu verleitet, Reservierungen nicht ernst zu nehmen.
Trotz der Dringlichkeit bleibt die Branche zögerlich, präventive Maßnahmen einzuführen. Nur 20 Prozent der Betriebe fordern bei großen Gruppen eine Anzahlung, und lediglich 5 Prozent sichern sich durch die Angabe einer Kreditkartennummer ab. Zudem setzen weniger als 10 Prozent der Betriebe ihre eigenen Storno-Regeln konsequent durch. Es ist ein Dilemma zwischen Kundenservice und betrieblicher Notwendigkeit.
Sensibilisierung notwendig
Die Gastronomie muss handeln – und zwar schnell. Gäste müssen für die wirtschaftlichen Auswirkungen von No-Shows sensibilisiert werden. Gleichzeitig braucht es klare und konsequent umgesetzte Storno-Regelungen, die den Betrieben Planungssicherheit geben. Auch Zahlungen im Voraus oder Kreditkartensicherungen könnten helfen, die Problematik einzudämmen.
Die Vorweihnachtszeit ist eine Chance, die sich die Gastronomie nicht durch organisatorische Schwächen verderben lassen darf. Es braucht Mut und Entschlossenheit, um aus den Erfahrungen zu lernen und die Weichen für eine stabilere Zukunft zu stellen. Schließlich sollen Weihnachtsfeiern wieder zu dem werden, was sie sein sollen: Ein Grund zur Freude – für Gäste und Betriebe.