Großhandel
Metro: Das sind die Pläne des Großhändlers
Bei Metro ist Bescheidenheit offensichtlich keine Zier mehr. Der im Vorjahr angetretene neue CEO Steffen Greubel machte beim Capital Markets Day in Düsseldorf gleich einmal deutlich, dass er in den kommenden Jahren wohl lieber groß denkt: Think big.
So will Metro wachsen
Die Strategie in aller Kürze lautet: Wachstum, Wachstum, Wachstum, und zwar über Marktniveau. Bis 2030 werden Maßnahmen gesetzt, um diese ambitionierten Ziele zu realisieren, die da wären: Ein jährliches Umsatzwachstum von 3 bis 5 % bis 2025, danach soll dieser Wert auf über 40 Mrd. Euro jährlich bis 2030 anschwellen (derzeit ca 25 Mrd. Euro). Wie will Metro dieses Wachstum erreichen? Durch eine Verdreifachung der Umsätze aus dem Zustellgeschäft (FSD - Food Service Distribution) und durch Ausbau des Marktplatz-Geschäftes, sprich: in der Fläche. Ein weiterer wesentlicher Baustein ist das digitale Geschäft, dieses soll künftig 40 % des Gesamtumsatzes ausmachen. Aber dazu später mehr.
Wir konnten in den letzten Monaten bereits durch Umsatzrekorde in vielen Ländern über Markt wachsen. Nun geht es um ein konsequentes Ausrollen unserer Strategie.
Was ist "sCore”?
Metro nennt seine Wachstumsstrategie „sCore“. Dabei steht Score für die gesetzten Ziele und Core für den starken Großhandelskern - ein nettes Wortspiel, aber was steckt dahinter? Bis 2025 soll zunächst jährlich bis zu 2,5 % des Gesamtumsatzes investieren werden; nach 2025 sollen diese Investitionen wiederl auf bis zu 1,5 % des Gesamtumsatzes zurückgefahren werden.
Die eingangs erwähnte Wachstumsoffensive basiert auf 3 Säulen: Schärfung der Großhandelsausrichtung für Profikunden, Multichannel-Geschäftsmodell deutlich ausbauen und neue Geschäftsfelder erschließen. Die Erschließung neuer Geschäftsfelder umfasst den Ausbau der Franchise-Konzepte für kleinere Händler sowie die weitere Expansion des Großkundengeschäfts im Gastgewerbe. Im Ergebnis soll das Geschäftsmodell des Großhändlers mit über 80 % Umsatzanteil stark auf professionelle Kunden ausgerichtet sein.
Wie sieht das Multichannel-Geschäftsmodell aus?
Das Herzstück der Strategie ist das Multichannel-Geschäftsmodell: Hierbei sollen sich stationäre Märkte, Zustellung (FSD), Vertrieb sowie digitale Angebote ergänzen und ineinander greifen. Denn: Kunden, die alle Kanäle nutzen, sind besonders treu und sorgen für überproportional hohe Umsätze.
- Die Stores bleiben ein zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells. Zudem sollen Großhandelsmärkte auch das Zustellgeschäft leistungsfähiger machen, indem Flächen künftig zunehmend für die Out-of-Store-Belieferung genutzt werden.
- Metro wird die Auslastung des bestehenden Netzwerks erhöhen und damit das Zustellgeschäft forcieren. Dieser 2. Vertriebskanal stellt den stärksten Wachstumshebel dar, soll Kunden entlasten. Ausgebaut werden soll auch der Vertrieb, die “Salesforce” soll mindestens verdoppelt werden.
- Der “Marktplatz” ist ein weiterer stark wachsender Vertriebskanal im Multichannel-Mix der Metro. Der Online-Marktplatz Metro Markets ist 2019 gestartet, heute in Deutschland und Spanien aktiv und bietet mittlerweile über 600.000 Gastro-Produkte für Profikunden an. Metro Markets soll nun in Europa expandieren und den Marktplatz-Umsatz bis 2030 um das 60-fache auf mehr als 3 Mrd. Euro erhöhen.