Buchungen

Rekordstrafe für Booking.com

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06.08.2024

Die spanische Kartellbehörde brummt Booking.com eine Rekordstrafe auf: 413 Millionen Euro. Die ÖHV fordert Transparenz und faire Spielregeln.
Gerichtsurteil

Bild oben: Die Rekordstrafe gegen Booking.com zeigt, dass Marktbeherrschung und Intransparenz nicht ohne Konsequenzen bleiben. Hotels sollten sich emanzipieren und auf eigene Vertriebskanäle setzen.

Die spanische Kartellbehörde CNMC hat den internationalen Online-Riesen Booking.com zu einer Rekordstrafe von 413 Millionen Euro verurteilt. Der Grund: fortgesetzter Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung. Bereits letzten Monat verhängte auch die ungarische Wettbewerbsbehörde (GVH) eine Strafe gegen das Unternehmen. Die Vorwürfe der Spanier sind schwerwiegend: Booking.com soll Hotels unlautere Geschäftsbedingungen auferlegt und den Wettbewerb mit anderen Buchungsportalen eingeschränkt haben. Zudem bemängelt die CNMC die Intransparenz bei den Bonusprogrammen des Unternehmens.

Österreichs Hotels unter Druck

Diese Vorwürfe sind für ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer nichts Neues. „Booking.com hat in Österreich einen Marktanteil von rund 75%. Zwar emanzipieren sich die heimischen Hotels immer weiter, dennoch fühlen sich 4 von 10 Hotels von den Geschäftsbedingungen der Onlinevermittler unter Druck gesetzt“, erklärt Gratzer unter Berufung auf die ÖHV-Vertriebsstudie Hotellerie 2024.

Gratzer fordert mehr Transparenz und eine Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen den Hotels und Booking.com. „Umfassende Untersuchungen durch die Wettbewerbsbehörden sind unerlässlich“, betont er. Die EU-Kommission hat gemäß dem Gesetz über digitale Märkte (DMA) Booking.com als Gatekeeper für seinen Online-Vermittlungsdienst benannt, was zusätzliche Regulierungen nach sich ziehen könnte.

Direktbuchung: Der goldene Weg

Doch es gibt auch positive Entwicklungen. Seit Jahren setzt die ÖHV auf Schulungen im Direktvertrieb. „Die Arbeit macht sich bezahlt. 67% aller Buchungen bei ÖHV-Hotels kommen mittlerweile über direkte Kanäle wie E-Mail oder die eigene Website. Das ist eine klassische Win-win-Situation für die Betriebe und die Gäste. Denn nur direkt beim Hotel finden sie garantiert das beste Angebot zum besten Preis“, so Gratzer.

Die ÖHV-Vertriebsstudie Hotellerie finden Sie hier.