Insolvenzen

Alarmstufe Rot: Wirtschaft kämpft gegen Insolvenz-Tsunami

Top-Artikel
20.03.2024

Eine Lawine von Firmenpleiten überrollt Österreich: Die Insolvenzzahlen schnellen in die Höhe. Was ist da los?
Hotelglocke

Österreichs Wirtschaft steht vor einer ernsten Herausforderung: Die Unternehmensinsolvenzen sind im ersten Quartal 2024 um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen, was das insolvenzreichste Quartal seit 2009 bedeutet. Besonders betroffen sind Branchen wie Bau, Handel und leider auch Beherbergung / Gastronomie. Die Passiva sind aufgrund mehrerer Großinsolvenzen drastisch gestiegen, während sich die Zahl der betroffenen Mitarbeiter verdoppelt hat. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet der KSV1870 aus heutiger Sicht zumindest 6.200 Firmenpleiten.

KSV Insolvenzen
Eine alarmierende Welle von Insolvenzen überrollt Österreich.

Nichteröffnung wegen fehlenden Kapitals: Autsch!

Der Anstieg der Insolvenzen ist vor allem auf die wirtschaftlichen Belastungen der letzten Jahre zurückzuführen. Dieser Trend wird durch die aktuelle Entwicklung im ersten Quartal 2024 noch verstärkt. Besonders besorgniserregend ist die hohe Zahl an nichteröffneten Fällen aufgrund fehlenden Kapitals, die um 15,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist.

Die Bauwirtschaft führt mit 312 insolventen Unternehmen seit Jahresbeginn die Liste an, gefolgt vom Handel mit 306 Pleiten und dem Sektor Beherbergung/Gastronomie mit 237 Fällen. Die Passiva sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 146,2 Prozent auf 992 Mio. Euro gestiegen, und die Zahl der Großinsolvenzen mit Passiva von zumindest 10 Mio. Euro hat ebenfalls zugenommen.

Der KSV1870 erwartet, dass die Insolvenzdynamik bis Jahresende erhalten bleiben wird. Das erste Quartal 2024 wird voraussichtlich keine Ausnahme sein, sondern eher die Regel für das gesamte Jahr. Der Gläubigerschutzverband geht davon aus, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen bis Jahresende die Marke von 6.200 Fällen erreichen wird, was etwa 15 Prozent mehr Firmenpleiten als im Vorjahr entspricht.