Nachhaltigkeit
Nachhaltiger Tourismus in Schladming
Als Antwort sieht sie effektive Maßnahmen, um die Umweltbelastung zu reduzieren und gleichzeitig die Attraktivität von Reisezielen weiterhin zu erhalten. In der Urlaubsregion Schladming-Dachstein wurden insbesondere von den Betreibergesellschaften der verschiedenen Bergbahnen bereits mehrere ökologische Projekte realisiert. Dazu gehören unter anderem der stetige Ausbau von Photovoltaik-Anlagen, die CO2-Reduktion durch den vermehrten Einsatz alternativer Treibstoffe für Fahrzeuge und Pistengeräte, die Beweidung von Pistenflächen durch Schafe sowie innovative Konzepte im Bereich der Mobilität.
Nachhaltigkeit als Verpflichtung
Schladming-Dachstein zählt mit 3,9 Millionen Nächtigungen pro Jahr zu den fünf größten Destinationen Österreichs. “Wir haben schon vor Jahren erkannt, dass Nachhaltigkeit im Tourismus für uns kein Trend, sondern eine Verpflichtung ist. Daher haben wir uns zum Ziel gesetzt, dauerhaft umweltfreundliche Initiativen zu realisieren, um unseren Gästen authentische und verantwortungsbewusste Urlaubserlebnisse zu bieten”, erklärt Andreas Keinprecht, Vorsitzender im Tourismusverband (TVB) Schladming-Dachstein. “Wir müssen als Tourismusregion Verantwortung für die Menschen in der Region, für die Natur als Lebensgrundlage und für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsraum übernehmen.” Er betont weiters: „Neben umweltfreundlichen Initiativen setzen wir in Schladming-Dachstein aber auch auf soziale Projekte […] Dazu gehören unter anderem die Vernetzung von Landwirtschaft und Direktvermarktern mit heimischen Gastronomiebetrieben, die Förderung der Mitarbeiterbindung sowie neue Vorhaben wie das Projekt ‘Senior Talents’, das erfahrene Arbeitskräfte stärker einbinden soll. Ab Jänner 2025 starten wir einen breit angelegten, strukturierten und von Experten begleiteten Nachhaltigkeitsprozess. Unser Ziel ist es, bestehende Maßnahmen gezielt weiterzuentwickeln und neue Ideen zu definieren, die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Ansprüchen gleichermaßen gerecht werden“.
Projekte im Detail
Schladming setzt sich dabei große Ziele: Die Planai-Hochwurzen-Bahnen wollen zum Beispiel bis 2029 zu 16 Prozent energieautark sein. Das bedeutet, dass ein Sechstel des benötigten Bedarfs aus erneuerbaren Energien stammen soll. Um dies zu erreichen, verfolgt das Unternehmen verschiedene Strategien und setzt auf Technologien wie den kontinuierlichen Ausbau von Photovoltaik-Anlagen wie der Anlage auf dem Dach der Hauptseilbahn-Talstation sowie die innovative Fassadenverkleidung der Bergstation "Energiekristall" am Gipfel des Dachstein, die 80 Prozent des gesamt benötigten Stroms mit Sonnenenergie abdeckt.
Weiters setzt der Seilbahnbetrieb bereits auf den großflächigen Einsatz von organischem Treibstoff. Alle Pistengeräte auf der Planai, Hochwurzen und am Galsterberg, die gesamte Firmenfahrzeugflotte des Unternehmens sowie geeignete Fahrzeuge aus der Planai Busflotte wurden auf den Betrieb mit dem palmölfreien Treibstoff „HVO100“ - hergestellt aus pflanzlichen und tierischen Fettabfällen – umgestellt. Laut Planai-Geschäftsführer Georg Bliem konnte „der Emissionsausstoß […] mit dem hydrierten Pflanzenöl im Vergleich zum Einsatz von herkömmlichem Diesel um rund 90 Prozent reduziert werden, ohne dabei an Effektivität zu verlieren“.
Das Konzept der Riesneralm verspricht ähnliches für die Nachhaltigkeit zu leisten: Die Beschneiungsanlage ist direkt an ein eigenes Wasserkraftwerk angeschlossen. Dieses Konzept ermögliche es den Betreibern, 100 Prozent Ökostrom aus eigener Wasserkraft zu erzeugen. Das Wasserkraftwerk produziere mit Wasser aus dem Donnersbach rund 6,2 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr - mehr als doppelt so viel, wie das gesamte Skigebiet für Liftbetrieb, Gastronomie und Beschneiung benötige. Der Überschuss wird ins öffentliche Netz eingespeist und reiche aus, um über 850 Haushalte mit grünem Strom zu versorgen. Für die Umsetzung der Projekte wurde die Riesneralm beim “Primus”, dem großen Preis der steirischen Wirtschaft, in der Rubrik „Gelebte Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet.
Zu guter Letzt sei noch der Einsatz von Schafen im Sommer am Skiberg Hauser Kaibling genannt: Die Beweidung der Flächen durch eine Schafherde bringt sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile mit sich. Durch den Einsatz der Schafe wird der Bedarf an schweren Maschinen und Geräten reduziert, was den ökologischen Fußabdruck verringert. Die Schafe tragen zum Erhalt der Alm- und Pistenlandschaft bei und symbolisieren gleichzeitig nachhaltigen Tourismus und Umweltschutz. Dieser Ansatz zeigt, wie Mensch und Tier in Harmonie zusammenarbeiten können, um die Umwelt zu schützen und Ressourcen zu schonen.