Finanzierung
Tourismus 2.0: Nachhaltigkeit messbar machen
Bild oben: Nastassja Cernko (Öst. Kontrollbank), Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und ÖHT-Geschäftsführer Matthias Matzer präsentierten in Wien die Online-Plattform zur Erhebung von ESG-Kennzahlen im Tourismus.
Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler blickt in die Zukunft und skizziert ein ambitioniertes Bild: „Der Tourismus der Zukunft wird nur erfolgreich sein, wenn er auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit setzt“. Es sei nicht nur ein Ideal, sondern eine Notwendigkeit, besonders im Lichte des Plan T – dem Masterplan für Tourismus des Bundes, sagte sie ihm Rahmen einer Pressekonferenz in Wien.
Ja, es hat sich herausgestellt, dass der Tourismus in vielen österreichischen Regionen nicht nur ein Freizeitvergnügen, sondern auch ein Motor für Nachhaltigkeitsinitiativen ist. Aber wie misst man Nachhaltigkeit? Wie macht man den unausweichlichen Wandel im Tourismussektor sichtbar? „Um die Vorreiterrolle aber auch die Nachhaltigkeitsentwicklungen des Tourismus nach außen sichtbar zu machen, bedarf es verlässlicher Kennzahlen zur Erfolgsmessung“, so Kraus-Winkler.
Genau hier setzt die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) an. Der im letzten Jahr gestartete "OeKB > ESG Data Hub" ermöglicht es, präzise Daten zu ESG-Zielen (Environment, Social, Governance) zu erheben. Dies ist von enormer Bedeutung, besonders weil EU-rechtliche Vorgaben, etwa im Kontext des Green Deals, verlangen, dass Banken umweltbezogene und soziale Aspekte in ihre Kreditentscheidungen einbeziehen.
Doch nun folgt der nächste Schritt: Pünktlich zum Sommer 2023 wurde ein spezieller Fragebogen für den Tourismussektor eingeführt, entwickelt in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (OeHT), dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft und weiteren Akteuren aus dem Tourismus. Ein interessantes Detail: "Ausgewählte Kennzahlen wurden außerdem in die gewerbliche Tourismusförderung des Bundes integriert", was eine Überprüfung bei jeder Förderungseinreichung ab April dieses Jahres bedeutet.
Helmut Bernkopf, Vorstandsmitglied der OeKB und Initiator des Projekts, sieht die Weiterentwicklung als großen Erfolg: „Künftig bietet er auch dem so bedeutsamen Tourismussektor eine niederschwellige Möglichkeit zur Messung von ESG-Zielen“. Die Erhebung dieser Daten scheint von entscheidender Bedeutung zu sein, nicht nur für den Tourismussektor, sondern für die gesamte Wirtschaft des Landes.
Die Plattform, so Nastassja Cernko von der OeKB, soll helfen, "einen besseren Überblick über die eigene Performance zu gewinnen". Ein Weg in die richtige Richtung, wie auch Matthias Matzer, Geschäftsführer der OeHT, bestätigt: „Mit dem neuen ESG-Tourismusfragebogen für KMUs werden wir aussagekräftige Nachhaltigkeitskennzahlen etablieren“.
Links
Der OeKB > ESG Data Hub ist auf folgender Webseite zu finden: www.oekb-esgdatahub.com. Für Unternehmen ist die Verwendung kostenfrei möglich.
Aggregierte Branchendaten veröffentlicht die OeHT künftig auf ihrer Webseite - sobald eine ausreichend hohe Datenmenge vorhanden ist.