Experimentieren, um sich zu verbessern
amals, vor 15 Jahren, als die Themen biologisch, umweltfreundlich und nachhaltig noch in den Kinderschuhen steckten, realisierte Robert Rogner sen. auf 40 Hektar Friedensreich Hundertwassers Vision vom „Leben im Einklang mit der Natur". Robert Rogner jun. leitet nun das Rogner Bad Blumau, das mit dem österreichischen Umweltzeichen für Tourismusbetriebe ausgezeichnet wurde. Die Rogners waren Pioniere in Sachen Umweltschutz und nachhaltiger Nutzung von Ressourcen. Das gilt auch für die Herkunft der Lebensmittel, die zum Großteil biologisch sind und aus landwirtschaftlichen Betrieben der Region kommen.
Märchenwelt eintreten
„Wir möchten Wohlbefinden stiften, und der Gast muss das Gefühl haben, dass er sich etwas Gutes tut. Paare, die ihren dreitägigen Wellnessurlaub antreten, möchten eine Auszeit genießen, sie möchten den Alltag draußen lassen und in eine Märchenwelt eintreten. Wir helfen dem Gast bei der Ankunft und laden ihn zum Händewaschen ein. Der Gast lebt weiter – isst, trinkt und schläft –, aber er hat die Sehnsucht, dies in einem besseren Umfeld zu tun. Wir möchten ihm Wertigkeiten geben", erklärt Robert Rogner jun. Dies beginnt für ihn bei der vom Gast als selbstverständlich angesehenen sauberen Wäsche. „Wenn ich dem Gast ein Handtuch überreiche, hat es für ihn sicher mehr Wertigkeit, als wenn er es nur aus einem Fach nimmt, und so wird er es vielleicht öfter als nur einmal benutzen", ist Rogner überzeugt und ergänzt: „Unser Ansatz ist, den Dingen durch Rituale, Wertigkeit zu geben." In der sogenannten Werkstatt werden mögliche Rituale erprobt, bevor sie sukzessive in den gesamten Betrieb einfließen, wie eben das Händewaschen bei der Ankunft, das auch als immaterielles UNESCO-Kulturerbe angemeldet wurde.
Bei der Reinigung der Mietwäsche, der Bett-, Frottee- und Tischwäsche, Mietbekleidung, Matten und Mopps, vertraut man im Haus Rogner seit 15 Jahren auf die Kompetenz von Salesianer Miettex. „Das Rogner Bad Blumau ist seit der Eröffnung ein Kunde von uns. Anders als in anderen Betrieben haben wir aufgrund der Weitläufigkeit der Anlage und der unterschiedlichen Projekte zwei Mitarbeiter vor Ort, die das Wäschemanagement in der Anlage sicherstellen und die hauseigene Mannschaft unterstützen", erklärt Salesianer-Miettex- Geschäftsführer Dr. Andreas Philipp. Im Rogner Bad Blumau fallen pro Monat 150.000 zu reinigende Wäscheteile an – das sind unter anderem 15.000 Bademäntel – und ergeben 1.000 Wäschecontainer, wovon einer rund 80 Kilogramm fasst.
Aufwendiges Laborprojekt
Robert Rogner jun. und Salesianer Miettex arbeiten gemeinsam daran, die Qualität der Produkte zu verbessern, wie zum Beispiel im Bereich der Leinen- und Frotteewäsche. „Wir experimentieren mit biologisch ethischer Baumwolle, damit sich die Gäste nicht mit einem braunen, rauen Textil abtrocknen müssen. Es handelt sich dabei um ein aufwendiges Laborprojekt, dessen Ergebnis noch völlig offen ist. Vor ein paar Jahren wären wir beinahe am Bio-Thema gescheitert, weil es nur verschrumpelte Äpfel gab, die niemand essen wollte. Unser Ziel ist, zu experimentieren, um uns zu verbessern", erzählt Robert Rogner.
Hier ergänzt Dr. Philipp, dass der Begriff Sauberkeit zunehmend von einwandfreier Hygiene überlagert wird. „Alle von Salesianer Miettex gelieferten Textilien werden nach standardisierten Hochtemperaturverfahren (70° C) desinfizierend gewaschen. Die Hygienegarantie von Salesianer Miettex ist eine eingetragene Gewährleistungsmarke. Bei der Bearbeitung der Textilien kommen optimierte Verfahren nach Maßgabe der Nachhaltigkeit zum Einsatz. Unabhängige Universitäts- und Hygieneinstitute prüfen regelmäßig die Prozesse und belegen dies durch entsprechende Gutachten.Die Hygiene- und Nachhaltigkeitsgarantie hat sich Salesianer Miettex patentrechtlich schützen lassen", betont Andreas Philipp.
Zimmer ohne Strom
Derzeit hat Robert Rogner jun. keine großen neuen Projekte geplant, denn er möchte das klassische Qualitätsmanagement ausbauen. „Viele Hoteliers sprechen nicht darüber, aber es gibt im Spa- und Kosmetikbereich einen signifikanten Rückgang bei der Buchung von Anwendungen. Reduzierung ist angesagt, denn der Gast fragt sich, wozu er überhaupt etwa eine Lomi-Lomi-Massage braucht. Qualität erhalte ich nur durch Reduktion, aber die muss so erfolgen, dass der Gast zufrieden ist. Die Fülle am Frühstücksbuffet müssen wir im Sinne der Qualität reduzieren, aber wir versuchen derzeit, herauszufinden, was wir weglassen können, damit es der Gast auch als Gewinn für sich erkennt. Qualität muss als Mehrwert erkannt werden", hofft Rogner. Derzeit experimentiert das Rogner Bad Blumau mit Zimmern ohne Strom und mit Zimmern ohne TV.
Robert Rogner kritisiert, dass sich bei der Wirtschaftlichkeit alles um Nächtigungszahlen dreht und nicht um den Umsatz. „Wir sind kein Schlafhotel! Ich verkaufe eine Erlebniswelt, wofür die Leute bereit sind, zu bezahlen. Qualitatives Wachstum ist nahezu unbegrenzt möglich, quantitatives ist begrenzt. Daher mein Leitspruch: Morgen besser sein, als dies heute der Fall ist", so Rogner.
Irene Stelzmüller
www.salesianer.com
www.blumau.com