Mitarbeiterausbildung am Smartphone

E-Learning
10.11.2017

 
Das Lernen der Zukunft ist ortsunabhängig, digital und lebenslang. Für die Hotellerie scheint diese Art der Weiterbildung maßgeschneidert.
Das Smartphone wird immer mehr zu einem Tool für mobiles Lernen.

Die Schulung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und der nachhaltige Aufbau von Wissen sind eine echte Herausforderung für die Hotellerie, die auch aufgrund der strukturbedingten Saisonalität eine hohe Fluk-tuation aufweist. Wenn Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden, geht in den meisten Fällen wichtiges Erfahrungswissen verloren. Hinzu kommt, dass es gerade in Saisonbetrieben notwendig ist, dass Mitarbeiter sehr rasch voll einsatzfähig sind, Zeit für lange Einschulungsphasen gibt es nicht. 

Mit dem stetig steigenden Anspruch der Gäste nimmt aber auch der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu. Der konsequente Aufbau und die Sicherung von Wissen schaffen Wettbewerbsvorteile für ein Unternehmen. Der Wert von Wissen innerhalb eines Unternehmens wird erst dann sichtbar, wenn das Wissen (Wissen WAS) in ein Können (Wissen WIE) umgesetzt wird. Es ist unbestritten, dass die Digitalisierung auch die Bildung (sowohl im schulischen als auch im betrieblichen Bereich) massiv verändern wird. Während E-Learning bis vor einigen Jahren noch vorwiegend für große Unternehmen mit großzügigen Trainingsbudgets konzipiert war, sind smarte E-Learning-Lösungen mittlerweile auch für kleinere Betriebe sinnvoll und leistbar. 

Trends im E-Learning?

Mobile Learning
Mobile Learning, Lernen auf mobilen Endgeräten, wird in den nächsten Jahren der wichtigste Trend sein. Der digitale Lerncontent (Schulungsinhalte) steht den Mitarbeitern überall, zu jeder Zeit und zu jeder Gelegenheit zur Verfügung. Das ermöglicht selbstbestimmtes Lernen und Lernen on Demand, also dann, wann das Wissen gebraucht wird. Für die Hotellerie ist das besonders relevant, da den meisten Mitarbeitern am Arbeitsplatz kein eigener PC zur Verfügung steht. 

Microlearning
Ein weiterer Trend ist Microlearning. Gemeint sind damit kleine Wissensnuggets und kurze Lerneinheiten – Fingerfood fürs Gehirn sozusagen. Das kann zum Beispiel in Form von Videos oder digitalen Wissenskarten erfolgen. Ein wichtiges Charakteristikum ist die Integrierbarkeit in den Alltag und in die tägliche Arbeit, Stichwort „„Lernen am Arbeitsplatz”.

Videos (interaktiv)
Videos gehören mittlerweile schon fast zum Standard, auch in der betrieblichen Weiterbildung. Wichtig: Videos sollten kurz sein. Neu ist, dass Videos zukünftig interaktiv werden, damit werden die Inhalte für die Lernenden noch interessanter und effektiver. Der Nutzer hat zum Beispiel die Möglichkeit, den Fortgang von Videos selbst zu steuern, Feedback einzuholen oder aus den Fehlern zu lernen.

Individualisiertes Lernen
Big Data und Smart Data machen auch die Individualisierung des Lernens möglich. Dabei werden die Daten des Lernenden während des Lernens erhoben, analysiert und anschließend ausgewertet. So erhält der Lernende ein spezifisches Lernangebot, das individuell und 
gezielt auf seinen inhaltlichen und didaktischen Bedarf ausgerichtet ist.

MOOCS
MOOCs (Massive Open Online Course) sind zumeist kostenlose Onlinekurse, die vorwiegend von Universitäten angeboten werden. Kombiniert werden Videos, Lese- und Arbeitsmaterialien, Foren und Wissenstests. Die Kurse laufen meist über mehrere Wochen und erfordern einen Zeitaufwand von ein paar Stunden pro Woche. Wer den Kurs erfolgreich abschließt, erhält ein Zertifikat.

Die ESSEC Business School in Paris bietet aktuell vier Kurse im Bereich Hospitality Management, z. B. „The fundamentals of hotel distribution“, an. Von der renommierten Hotelschule der Cornell University wird ein MOOC über die Einführung in globales Hospitality-Management angeboten.

Text: Margot Maaß