Schulnoten

Tourismus-Zeugnis für Politiker: Wer benötigt Nachhilfe?

Hotel
03.07.2024

Neugierig, wie Österreichs Politiker von Tourismusprofis bewertet werden? Spoiler: Nicht jede(r) glänzt. Von Spitzenreitern bis zu echten Durchfallern – die ÖHV hat die Sonntagsfrage gestellt. Klicken und erfahren, wer die Klasse rockt und wer nachsitzen muss.
Zeugnis mit Noten

Die Politiker-Riege Österreichs hat wieder einmal ihre Noten bekommen, diesmal von denen, die wissen, wie man Gäste glücklich macht: den Hoteliers. Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) hat ihre Mitglieder auch heuer wieder zum Stimmzettel gebeten. Und was kam dabei raus? Überraschend wenig Überraschung: Wer sich auskennt, kriegt bessere Noten. Ganz vorne steht aber einer, der richtig aufzeigen will.

Sepp Schellhorn von den Neos führt die Klasse an. Der Mann weiß, wovon er spricht und verlangt ordentlich Veränderung. Mit einer soliden 2,4 im Zeugnis heizt er den anderen ordentlich ein. Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler von der ÖVP ist mit einer 2,7 dicht an seinen Fersen. Und dann hätten wir da noch Wirtschaftsminister Martin Kocher, auch von der ÖVP, der mit einer 2,98 noch in den Top-3 landet.

Zeugnis für Politiker, ÖHV
Sepp Schellhorn, der Streber. Gleich dahinter Tourismus-Staatssekretärin Kraus-Winkler mit einer soliden 2,7. Interessant: SP-Chef Babler schrammt knapp an einem "Nicht Genügend" vorbei. Ok, aber der ist ja auch kein "Tourismus-Politiker".

Die Sonntagsfrage: Wer sitzt wo im Klassenzimmer?

Wenn man Hoteliers die Sonntagsfrage stellt, wird’s interessant. Die ÖVP verliert ein wenig an Boden – von 35% auf 33,7%. Die Neos legen ordentlich zu und kommen mit 33,2% ganz nah ran. Der Klassenprimus wackelt also.

SPÖ? Nicht mehr dabei, die schaffen es mit 1,5% nicht ins Klassenzimmer und teilen sich das Ergebnis mit der frischen Bierpartei. Die KPÖ hat mit 1% auch nichts zu melden. Und 12,6% sagen: "Keine dieser Parteien kann unseren Koffer tragen."

So wählen Hoteliers
Hätten nur Hoteliers das Sagen, dann hätten ÖVP und Neos eine 2/3-Mehrheit in Österreich. Lassen wir das einmal kurz sickern. 

Wahlversprechen? Ja, klar ...

Auf die Frage „Wie bewerten Sie die Arbeit der Bundesregierung in den abgelaufenen 5 Jahren zu folgenden Themen zum Tourismus?“, bekommt die Regierung fürs Pandemiemanagement solide Noten: 2,6. Energiekosten: 3,2. Digitalisierung: 3,3. Nachhaltigkeit: 3,4. 
Aber bei der Inflationsbekämpfung hagelt es die Note 4,1, steuerliche Entlastung bringt eine 4,2, und Entbürokratisierung dümpelt bei einer 4,4 herum. 
Da sagt ÖHV-Präsident Walter Veit nur: „Da ist ja auch wenig bis gar nichts passiert. Entsprechend ernst nimmt die Branche die Wahlversprechen in die Richtung, die jetzt Hochkonjunktur haben“. Oder, um es abzukürzen: „Viel versprochen, wenig gehalten.“

In der Schulklasse der Politik gibt’s also viel zu lernen. Die Lektion? Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wenn man im Tourismus was reißen will, muss man mehr als heiße Luft liefern ...

Schulnoten für Maßnahmen der Politik