Alles richtig gemacht

Tourismus
12.08.2024

Die Absage der Taylor Swift-Konzerte in Wien entwickelte sich von der Krise zur positiven Imagekorrektur.
Le Burger

"Alles richtig gemacht" Die markigen Worte des Tiroler Gesundheitslandesrat Tilg am Beginn der Pandemie sind seither als Synonym für maßlose Selbstüberschätzung im Krisenfall im kollektiven österreichischen Bewusstsein verankert. Dass Österreich aber auch ganz anders kann, hat sich vor dem Hintergrund der wegen Terrorgefahr abgesagten drei Wien-Konzerte von Superstar Taylor Swift gezeigt. Zehntausende Fans, teilweise aus Übersee angereist, standen – abgesehen von der bitteren Enttäuschung – vor einem Aktivitätsvakuum. Was tun ohne Konzert? 
Spontane Fantreffen in Wien, zum Beispiel in der Corneliusgasse (angelehnt an Swifts „Cornelia Street“) wurden von den Anrainern nicht nur geduldet, sondern sogar aktiv unterstützt. Das noch Anfang des Jahres publizierte Ranking mit Wien als zweitunfreundlichste Stadt der Welt wurde somit für null und nichtig erklärt. Bemerkenswert war die prompte Reaktion österreichischer Betriebe quer durch alle Branchen, vor allem aber der Gastronomie. Die Meldungen überschlugen sich: wer ein Ticket voweisen konnte, konnte sich gratis einen Burger (siehe Bild), Kaffee, einen Cocktail oder Prosecco holen. Begleitend dazu gab es freie Museumsbesuche, Schmuck und vergünstigte Bäder-Tickets, auch Austrian Airlines, ÖBB und Westbahn zeigten sich großzügig. Der befürchtete Image-Totalschaden wurde durch eine kollektive Blitz-Anstrengung gedreht.

Alles richtig gemacht. Aber diesmal wirklich.