10 Tipps um mehr Trinkgeld zu bekommen
Der Weg zu mehr Trinkgeld ist gar nicht einmal so steinig und beginnt in dem Moment, in dem der Gast das Lokal betritt. Ob Tip, Schmattes, Bakschisch oder Bedienungsgeld: In vielen Kulturen ist das mehr oder weniger großzügige „Aufrunden“ des Rechnungsbetrags ein fester und wichtiger Bestandteil des Einkommens – und das gilt nicht nur fürs Servicepersonal. Und es gibt verschiedene „ungeschriebene Gesetze“, länderspezifische Eigenheiten im Hinblick auf seine Höhe. Denn diese hängt nicht nur von der Höhe der Rechnung, der Qualität der Speisen und dem Ambiente des Lokals ab (Lesen Sie mehr zur Kulturgeschichte des Trinkgeldes).
Es gibt noch weitere Aspekte. Denn wie kann es sein, dass es in ein und demselben Lokal Kellnerinnen und Kellner gibt, die manchmal mehr als doppelt so viel Trinkgeld erhalten wie ihre Kolleginnen und Kollegen? Was machen sie anders, um so viel mehr Trinkgeld zu erhalten? Die Antworten auf diese Frage kennt Roman Kmenta. Er ist seit mehr als 20 Jahren als Unternehmer, Keynote-Speaker, Berater und Autor international in Verkauf, Marketing und Führung tätig. Die zehn Tipps, die sie auf dieser Doppelseite finden, sind wissenschaftlich untersucht und oft verblüffend einfach in die Praxis umzusetzen.
Fingerspitzengefühl
Die Grundregel lautet: Sympathisch und kompetent wirken und eine möglichst gute Beziehungsebene zum Gast herstellen. Alle drei Faktoren sind durch ein paar Kleinigkeiten sehr gut beeinflussbar. Bei den folgenden Tipps ist zu beachten, dass deren Umsetzungsmöglichkeiten vom Lokal, den Personen und der jeweiligen Situation abhängen. Nicht alles geht immer. „Mit Fingerspitzengefühl“ lautet die Devise.
Geschickt und situationsbezogen eingesetzt, kann eine Kombination dieser kleinen Tipps und Taktiken das Trinkgeld nicht nur um ein wenig, sondern sogar um 50 oder 100 % erhöhen. Das Ergebnis ist ein „Win-win“: glückliches Servicepersonal und zufriedene Gäste. Mit diesen Tipps können Sie das Trinkgeld erhöhen.
1. Auf die Augenhöhe kommt es an
Wenn es die Servicekraft schafft, dem sitzenden Gast, sitzend oder zum Tisch gebeugt (um auf diesem zu schreiben) bzw. – in speziellen Situationen – sogar kniend bzw. hockend zu begegnen, macht sie das unbewusst sympathischer. Klingt eigenartig, aber Studien belegen Unterschiede in der Höhe des Trinkgeldes.
2. Erwartungen übertreffen
Wenn die Erwartungen des Gastes erfüllt werden, ist das „OK“. Deutlich mehr Trinkgeld gibt es nur, wenn diese übertroffen werden. Wie? Überraschen Sie den Gast mit etwas völlig Unerwartetem, seien Sie ausgesucht höflich und exorbitant freundlich. Auch ehrliche Komplimente sind gefragt!
3. Nicken
Servicekräfte, die es sich im Gespräch mit dem Gast angewöhnt haben, fast unmerklich, aber beständig zu nicken, haben die Nase vorn, was die Höhe des Trinkgeldes angeht.
4. Schenk mir ein Lachen
Die alten Chinesen haben schon gesagt: „Wer nicht lächeln kann, der sollte kein Geschäft eröffnen!“ Dieser Grundsatz gilt immer noch. Lächeln macht sympathisch und ist so einfach.
5. Wiederholungen
Bestellungen des Gastes wortwörtlich zu wiederholen steigert das Trinkgeld deutlich.
6. Berührungen verbinden
Obwohl in Mitteleuropa eher die „Nicht-Berühr-Kultur“ vorherrscht, bringt „Anfassen“ interessanterweise mehr Trinkgeld, wenn es unaufdringlich gemacht wird. Z.B. könnte die Kellnerin den Gast zum Tisch geleiten und dabei kurz sanft seine Schulter berühren oder auch beim Aufnehmen der Bestellung, um Gesagtes hervorzuheben, die Hand für eine Sekunde auf den Unterarm des Gastes legen.
7. Wie ist Ihr Name, meine liebe Dame?
Wenn ein Kellner seinen Namen nennt, verwandelt er sich von einer „anonymen Serviceperson“ zu einem „Menschen“ und eine Beziehung entsteht. Man kann man sich z. B. mit folgender Formulierung behelfen: „Mein Name ist XY und ich bin heute Abend für Sie zuständig. Wenn Sie also irgendetwas benötigen und ich gerade nicht in Sichtweite bin, verlangen Sie nach mir!“ – vor allem dann, wenn mehrere Kellner im Einsatz sind. Namensschilder können hier zusätzlich helfen.
8. Small Talk
Welches Thema, ist an sich egal – solange es positiv ist. Tretminen sind Religion, Politik und allzu Persönliches. Wenn man das beherzigt, wirkt Small Talk wahre Wunder, was das Trinkgeld angeht.
9. So fesch!
Unabhängig vom Betrieb gilt: Ein gepflegtes Äußeres macht sich bezahlt. Wenn das Äußere des Kellners bzw. der Kellnerin dann auch noch dem Durchschnittsgast stilmäßig angepasst ist, bringt das Sympathiepunkte, denn „gleich und gleich gesellt sich gern.“
10. Kind und Hund
Ein paar nette Worte, ein Spiel oder Malblock für die Kinder und eine Schale Wasser für den Hund sind eine sehr gute Investition, was das Trinkgeld betrifft.