Sharing und die Folgen
Abgesehen von solchen Befindlichkeiten führt das massenweise Auftreten von über Sharingplattformen vermietetem Wohnraum in Ferienregionen und beliebten Städten zu massiven Problemen. Das fängt damit an, dass die tatsächlichen Bewohner von Wohnungen durch benachbarte Sharing-Wohnungen massiv gestört werden könnten, wenn die rund ums Jahr vermietet werden. Oder es werden die Mietpreise hochgetrieben, wie das Beispiel Mallorca zeigt, über das kürzlich „Der Standard“ berichtete. Dort werden schon die Hälfte aller Betten in nicht offiziell als „Ferienwohnungen“ gemeldeten Unterkünften über Sharingplattformen belegt. Denn anders als in Österreich braucht man als Privatvermieter in Spanien einen Gewerbeschein. Deshalb sind Sharingplattformen umso beliebter. Zwischen 2014 und 2016 verbuchten Webplattformen für Mallorca einen Zuwachs von 300 Prozent!
Wer ist "Angela"?
Das Hauptproblem auf Mallorca ist, dass der Markt für „Ferienwohnungen“ von zwanzig Personen dominiert wird. Darunter Userin „Angela“, die an einem einzigen Tag auf AirBnb knapp 700 Wohnungen angeboten haben soll. Insgesamt bietet allein AirBnb 110.000 Unterkünfte an!
Man kann sich gut vorstellen, dass „Angela“ in Wirklichkeit eine Immobilienfirma oder Hausverwaltung ist, die das Vermieten von Ferienwohnungen gewerbsmäßig betreibt, über AirBnb aber alle gesetzlichen Auflagen dafür umgeht. Die Folge ist eine „Supergentrifizierung“ von beliebten Gegenden. Kritiker sprechen sogar von einer neuen Immobilienblase wie 2008. Jetzt rebellieren die Mallorquiner. Sie fordern schärfere Gesetze und Kontrollen. Die Politik reagiert zögerlich.
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