Krieg in der Ukraine
Kein Gemüse für Oleg
Oleg Deripaska gilt nicht nur als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er ist auch unternehmerisch seit vielen Jahren in Österreich tätig und hierzulande kein Unbekannter. So ist der russische Oligarch etwa Großaktionär beim österreichischen Baukonzern Strabag - über die in Zypern ansässige Rasperia Trading. Des weiteren besitzt der Milliardär über ein in Wien gemeldetes Firmen-Netzwerk Immobilien in Österreich, so auch das bekannte Luxushotel Aurelio in Lech am Arlberg.
Simon Vetter ist Bio-Gemüsebauer in Vorarlberg. Sein Vorzeigebetrieb in Lustenau macht etwa 40 Prozent seines Umsatzes mit der Belieferung der Gastronomie. Und er beliefert unter anderem besagtes Hotel in Lech - bis jetzt. Denn der bekannte Familienbauernhof hat aufgrund des Aggressionskrieges Russlands gegen die Ukraine ein Zeichen gesetzt: “Wir beliefern einige Restaurants in der Region mit Produkten von unserem Hof. Darunter auch eines, das sich im Besitz des russischen Oligarchen und Putinvertrauten Oleg Deripaska befindet. Wir haben diese Zusammenarbeit beendet”, sagt Simon Vetter.
Eine Frage des Prinzips
Geld ist offenbar nicht alles, es gibt weitaus wichtigere Dinge: “Meine Entscheidung wird wohl von einigen belächelt werden. Für mich geht es hier aber ums Prinzip und vielleicht folgen diesem Beispiel auch andere. Wir können nicht schulterzuckend diesem Aggressionskrieg zuschauen. Jeder und jede ist für seine Handlungen verantwortlich,” schreibt Vetter auf Twitter.
Einen Verkaufstopp für russischen Wodka verhängte der Gastro-Großhändler Kastner, wie Geschäftsführer Christof Kastner bestätigt. Werden weitere diesem Beispiel folgen? Die ÖGZ hält Sie auf dem Laufenden und wird diesen Artikel updaten.
Milliardäre gegen den Krieg
Wie der Guardian berichtet, sprechen sich jetzt auch die ersten Putin-Unterstützer gegen den Krieg in der Ukraine aus: So sollen sich Mikhail Fridman und der oben erwähnte Oleg Deripaska gegen die Invasion ausgesprochen haben. Fridman, einer der reichsten Männer Russlands , kontrolliert die Private-Equity-Firma LetterOne und war Gründer der Alfa Bank. In einem Brief an seine Mitarbeiter forderte er ein Ende des „Blutvergießens“.
Deripaska wiederum soll dazu aufgerufen haben, „so schnell wie möglich“ Friedensgespräche zu beginnen.