Deliveroo: Börsendebüt geht in die Hose
Den Börsegang hat man sich wohl anders vorgestellt: Deliveroo-Aktien stürzten am Mittwoch beim mit Spannung erwarteten Börsengang in London um bis zu 30% ab. Für den Börseplatz London bedeutet das ebenfalls einen herben Rückschlag. Den Bemühungen der Stadt, Listings von Technologieunternehmen zu attraktivieren, war dieser Börsegang jedenfalls nicht förderlich.
Die Deliveroo-Aktie notierte gestern zum Börseschluss bei rund 2,86 GBP (3,36 EUR), was etwa 27% unter dem Erstausgabepreis liegt. Deliveroo hatte den IPO-Preis auf 3,90 GBP (4,58 EUR) pro Aktie festgelegt - was ohnehin schon die Unterkante des Möglichen bedeutete.
"Zu viel verlangt"
Selbst mit dem Ausgabepreis am unteren Ende der Preisspanne habe Deliveroo zu viel verlangt für seine Verluste schreibende Lieferplattform, sagte Analyst Neil Wilson von Markets.com. In einem sehr harten Wettbewerbsumfeld sei der Weg für Deliveroo zur Profitabilität fraglich. Bereits im Vorfeld hatten einige der größten Vermögensverwalter Großbritanniens mitgeteilt, beim Börsengang von Deliveroo nicht mitmachen zu wollen. Der Grund: der Umgang des Unternehmens mit seinen Kurieren entspreche nicht den "verantwortungsvollen Investmentgepflogenheiten".