„Jeunes Restaurateurs“ feiern Geburtstag

Eigentlich ist das Bundesheer schuld. Die Väter von Josef Floh („Der Floh“, Langenlebarn) und Christa Hollerer („Zum Blumentritt“, St. Aegyd) waren gemeinsam eingerückt. Ihre Kinder kannten sich daher. 

Durch die Bekanntschaft mit Simon Taxacher vom „Rosengarten“ bzw. Otto Bayer (heute: „Café Balthasar“, Wien) startete die Österreich-Sektion der 1974 in Paris gegründeten Vereinigung JRE mit vier Betrieben. Somit feiert 2024 nicht nur die europäische Mutter 50 Jahre, sondern auch die heimische Koch-Gruppe ihren „20er“. 

Das Wachstum dauerte ein wenig, doch heute stellen die 43 Restaurants auch international einen Faktor dar. Deutschland hält beispielsweise „nur“ bei 68 Mitgliedern, wie Österreichs JRE-Präsident Richard Rauch („Geschwister Rauch“, Bad Gleichenberg) stolz vorrechnete.

Ort des Geschehens war das Wiener „Kochamt“, in dem bei Haschee-Ravioli, Krustentier-Suppe und Lachsforelle über die Geschichte, vor allem aber die neuen Pläne der Kochvereinigung vorgestellt wurden. Die gleiche Interessenlage der zwischen 25 und 50 Jahre alten „jungen“ Restaurantchefs habe jedenfalls zu „tiefen Freundschaften“ unter den Köchen geführt. 

Doch auch die Gäste verlassen sich zunehmend auf „JRE als Gütezeichen“, zog man Bilanz: „Kennt man einen oder zwei Betriebe, will man auch die anderen kennenlernen“. Der anfangs „eher als Gag“ (© Richard Rauch) gedachte Sammelpass, in dem man seine Besuche bei JRE-Betrieben eintragen kann, unterstreicht diese Idee. „Mittlerweile sind wir bei rund 100 Pässen, die alle 12 Eintragungen aufweisen“, scheinen Gourmets die sportliche Herausforderung anzunehmen. 

Während die große Geburtstagsfeier mit allen Köchen (!) am 30. Juni in Schloss Grafenegg steigen wird, läutet man im Jubiläumsjahr auch eine neue Initiative ein. „Als Ausgleich zur Fastenzeit“, wie „Präsi“ Rauch scherzte, werden erstmals „JRE-Gourmet Weeks“ angeboten. 27 Restaurants laden im März mittags und abends zum 

3-Gänge-Menü zum Fixpreis (50 Euro bzw. 60 Euro in den Vier- und Fünf-Hauben-Restaurants). Dieses Angebot richtet sich an die Jugend und will Schwellenängste mit der Spitzengastronomie abbauen. Doch auch sonst hat die JRE-Gruppe den Nachwuchs im Fokus: Damit nicht nur die Köche im Fokus stehen“, wie es JRE-Vize Vitus Winkler (Sonnhof, St. Veit / Pongau) formulierte, wurde der „Service-Tag“ geschaffen. Ein „cooler“ Weiterbildungstag, der mit einer Party endet, liefert so ein Dankeschön an die Teams der Restaurants.