Ohne Deutsche wird’s nix werden
Rund zwei Drittel der Nächtigungen in Österreich im Sommer 2019 entfielen laut Statistik Austria auf deutsche und österreichische Gäste. Der Anteil einheimischer Gäste an den insgesamt 79 Mio. Übernachtungen im Zeitraum Mai bis Oktober 2019 lag bei 29,5%, Gäste aus Deutschland machten 37,4% aus und Gäste aus allen anderen Ländern 33,1%. Die Hälfte (49,3%) aller insgesamt verzeichneten Sommernächtigungen 2019 entfiel dabei auf die Hauptsaison im Juli und August, je rund ein Viertel auf die Vorsaison im Mai und Juni sowie auf die Nachsaisonmonate September und Oktober. Vor allem die im Westen gelegenen Bundesländer Vorarlberg und Tirol sind maßgeblich vom deutschen Markt abhängig.
Westen Österreichs als Tourismusmotor
Die Hälfte aller Sommernächtigungen (2019: 50,7%) findet in den westlichen Bundesländern Tirol (28,0%), Salzburg (17,4%) und Vorarlberg (5,3%) statt. Während diese Bundesländer in besonderem Maße von deutschen Gästen abhängen (54,8%, 40,9% und 58,4% aller Sommernächtigungen 2019 in den jeweiligen Bundesländern), dominieren österreichische Gäste in östlichen Landesteilen wie dem Burgenland (Nächtigungsanteil: 73,5%), Niederösterreich (62,3%), der Steiermark (60,4%) und auch Oberösterreich (52,1%). In der Bundeshauptstadt Wien entfielen hingegen 63,1% aller Gästenächtigungen auf andere Länder als Deutschland und Österreich.
Im Sommer 2019 verteilten sich die 29,5 Mio. Nächtigungen der Gäste aus dem wichtigsten Herkunftsland Deutschland zu fast drei Viertel auf Tirol (41,1%), Salzburg (19,1%) und Kärnten (12,1%). Der nach Österreich drittwichtigste Herkunftsmarkt – die Niederlande – trug in der Sommersaison 2019 mit knapp 4 Mio. Nächtigungen zum Gesamtergebnis bei. Fast 80% aller Nächtigungen niederländischer Gäste fanden in den Bundesländern Tirol (40,0%), Kärnten (20,3%) und Salzburg (18,0%) statt. Gäste aus der Schweiz und Liechtenstein nächtigten besonders gern in Tirol (52,8% der Schweizer Sommernächtigungen)
Steiermark und Kärnten besonders beliebt im Inland
Im Sommer 2019 entfielen 23,3 Mio. Nächtigungen in Österreich auf inländische Gäste. Das beliebteste Bundesland der österreichischen Bevölkerung war dabei die Steiermark, fast ein Fünftel der Nächtigungen österreichischer Touristinnen und Touristen fanden in diesem Bundesland statt (19,1%), gefolgt von Kärnten (16,7%), Salzburg (13,8%), Niederösterreich (12,6%), Oberösterreich (12,0%) und Tirol (10,0%).
Wienerinnen und Wiener verbrachten im Sommer 5 Mio. Übernachtungen in Österreich, mehr als die Hälfte davon in der Steiermark (20,8%), in Niederösterreich (18,0%) und Kärnten (16,8%). Nächtigungen von Gästen aus Niederösterreich fanden vorwiegend im eigenen Bundesland (19,8%) und in der Steiermark (19,2%) statt (siehe Tabelle 2).
Von den 23 Mio. Nächtigungen inländischer Gäste in Österreich im Sommer 2019 wurden jeweils ein Fünftel von Gästen aus Wien (21,5%) und Niederösterreich (19,9%) getätigt, 17,1% von oberösterreichischen und 14,6% von steirischen Gästen. Den höchsten Anteil an den Sommernächtigungen im eigenen Bundesland verbuchten die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher (38,6% der Nächtigungen in Oberösterreich), gefolgt von den Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern (28,3% der Nächtigungen im eigenen Bundesland) und den Steirerinnen und Steirern (24,9%; siehe Tabelle 3).
Ein Drittel in Spitzenhotellerie
Den Gästen standen in Österreich im Sommer 2019 rund 1,1 Mio. Betten in 65.000 Beherbergungsbetrieben zur Verfügung. 27,7 Mio. oder 35,1% der Nächtigungen fanden in Hotels der 4/5-Stern-Kategorie statt, gefolgt von 3-Stern-Betrieben (20,3%). Die höchsten Steigerungsraten wiesen in den letzten Saisonen allerdings gewerbliche Ferienwohnungen, Chalets und Appartements auf (+8,3% im Sommer 2019 bei einem Anteil von 7,4% der Nächtigungen).
Nach wie vor wird die Mehrheit der österreichischen Beherbergungsbetriebe im Nebenerwerb als Privatquartier geführt (insgesamt rund 44.000 der 65.000 Betriebe). Diese privaten Unterkünfte trugen mit 11,4 Mio. Nächtigungen einen Anteil von 14,4% zur Gesamtbilanz der Sommersaison 2019 bei.
Camping
Auf Campingplätzen, die bevorzugt im Sommer genutzt werden, wurden im Sommer 2019 rund 6,3 Mio. Nächtigungen registriert, das sind etwa 8,0% der Gesamtnächtigungen. Von den Nächtigungen auf Campingplätzen entfielen rund drei Viertel (74,1%; 4,7 Mio.) auf ausländische Gäste, der Rest auf inländische Gäste (25,9%; 1,6 Mio.)
Besonders in Kärnten und im Burgenland ist Campingurlaub von besonderer Bedeutung; im Sommer 2019 war rund ein Viertel der Nächtigungen in Kärnten (24,1%) auf Campinggäste zurückzuführen, im Burgenland etwa 15,9%.