Zukunftstrends: Von Weltmarktführern lernen

Weltmarktführer
15.11.2016

Von: Daniel Nutz
Wien: Der vom Österreichischen Wirtschaftsverlag veranstaltete Kongress der Weltmarktführer warf einen lehrreichen Blick auf eine nicht ferne Zukunft.
Tolle Location: Apothekertrakt im Tagungszentrum Schönbrunn.
Journalist Hanno Settele: Er hielt die Eröffnungs-Keynote.

Österreichs Unternehmen sind spitze. Das sollte im Land der „Raunzer“ auch mal gesagt werden. Rund 250 Unternehmen aus diesem Land können sich als „am Weltmarkt führend“ bezeichnen. Viele von ihnen traten am vom Österreichischen Wirtschaftsverlag veranstalteten „Kongress der Weltmarktführer in Österreich“ in Wien auf. Das Motto: mit den Besten lernen und für die Herausforderungen der Zukunft bereit sein. Gemeinsam mit Experten aus unterschiedlichen Bereichen wurde zwei Tage lang diskutiert und genetzwerkt. 

Der Schock der in der Nacht davor stattgefundenen US-Wahl saß bei vielen exportorientierten Unternehmern noch tief, als Ex-ORF-Korrespondent Hanno Settele den Kongress mit seiner Einschätzung eröffnete. Für die Tourismusbranche dürfte ein rauerer Wind von jenseits des Atlantiks allerdings eher weniger Auswirkungen haben. 

„Zerreißende“ Trends

Von den global vorherrschenden Megatrends „Technologischer Wandel und Digitalisierung“ und dem Aufstreben junger Unternehmen, die vermeintlich etablierte Branchenmodelle zu „zerreißen“, bleibt allerdings keine Branche verschont: Airbnb lässt grüßen. Tenor einer von Simon-Kucher & Partners und WU Wien exklusiv für den Kongress erstellten Studie: Die wirklich erfolgreichen Unternehmen ziehen nicht den Kopf ein, sondern stellen sich den Herausforderungen. 

Oliver Wichtl von der Pure Management Group gab einen universellen Tipp ab: Unternehmen müssen demnach auf stark eigenverantwortliche Mitarbeiter setzen, um sich den rasend ändernden Herausforderungen und dem technologischen Wandel stellen zu können. 

Von den Besten lernen

Der in Genf und Los Angeles tätige Futurist Gerd Leonhard gab einen Blick in die (gar nicht ferne) Zukunft: zum Beispiel Spracherkennungs-Tools, die bereits in wenigen Jahren in Echtzeit Schwizerdütsch ins Chinesische übersetzen. Mit Voice-Commands an Computern werden Flüge gebucht, der Computer wiederum erinnert seinen Besitzer höflich an die tägliche Tabletteneinnahme. Die Einsatzgebiete sind auch für Gastronomen, Hoteliers und Touristiker manigfaltig. Leonhard glaubt, dass wir in den kommenden 20 Jahren mehr Veränderung erleben werden als in den letzten 300 Jahren. 
Für das menschliche Hirn wird das allerdings zu einem Kraftakt: Die Welt entwickelt sich „exponentiell“ – weiterhin nur „lineares“ Denken wird zu Fehlentscheidungen führen. Die Zukunft ist keine Verlängerung der Gegenwart mehr, Innovation (Auto zu besserem Auto) genügt nicht länger, es braucht Transformation (Auto wird zu Roboter). 

Nach zwei Tagen der Vorträge, Workshops und Diskussionen (hier geht es zur Nachlese) waren dann auch die Köpfe der rund 300 Kongressteilnehmer voll.

Resümee: Wer auf die österreichischen Weltmarktführer schaut, kann sich eine Scheibe für seinen eigenen Betrieb abschneiden. Die nächste Gelegenheit, von den besten Unternehmen zu lernen, gibt es übrigens im November 2017.

www.weltmarktfuehrer.co.at