Brauwirtschaft

Brau Union: Straka geht - und keiner versteht warum

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21.06.2024

Die Brau Union verliert ihre Kommunikations- und Nachhaltigkeitschefin. Kann Nachfolgerin Daniela Winnicki die Lücke füllen?
Gabriela Straka

Gabriela Maria Straka, die langjährige Kommunikationschefin und Nachhaltigkeits-Queen der Brau Union Österreich, packt ihre Sachen und zieht weiter. Wie konnte es dazu kommen, dass eine derart erfolgreiche und angesehene Persönlichkeit plötzlich die Segel streicht? Gerade jetzt - die Brau Union hat große Probleme mit der Bundeswettbewerbsbehörde - wäre Stabilität so wichtig.

Straka hinterlässt riesige Fußstapfen

Gabriela Maria Straka hat zwölf Jahre lang die Kommunikationslandschaft bei der Brau Union geprägt. Die Diplom-Biersommeliere und Wirtschaftswissenschaftlerin war mehrfach beste Unternehmenssprecherin Österreichs und eine wahre Meisterin im Bereich ESG-Nachhaltigkeit. Sie hat nicht nur die Unternehmenskommunikation auf neue Höhen gehoben, sondern auch nachhaltige Meilensteine gesetzt. Ihre Projekte wurden national und international ausgezeichnet – Energy Globe, EU Sustainable Energy Award, IEA SHC Solar Award, um nur einige zu nennen.

Ein unerwarteter Abschied

Doch jetzt, völlig überraschend, verlässt Straka die Brau Union. "Neue berufliche Herausforderungen" werden offiziell als Grund angegeben, doch die Branche kratzt sich am Kopf: Warum geht eine derart erfolgreiche und gefeierte Persönlichkeit? Warum lässt man jemanden ziehen, der nicht nur das Image der Brau Union, sondern auch das der gesamten Bierbranche so stark verbessert hat? Es bleibt ein Rätsel. Zumal sie in den letzten Jahren - die für den Biergiganten Brau Union sicher nicht einfach waren - bewiesen hat, wie wichtig sie für das Unternehmen ist.

Daniela Winnicki übernimmt das Ruder

Strakas Nachfolgerin heißt Daniela Winnicki. Sie kommt von Bayer Pharma. Doch kann sie die gigantischen Fußstapfen von Straka füllen? Winnicki bringt zwar laut Aussendung "nationale und internationale Berufserfahrung" mit und hat in verschiedenen Kommunikations- und Führungsrollen geglänzt. Aber ob sie den gleichen Impact haben wird wie Straka, wird sich erst zeigen müssen.

Branchenfremd und ohne Krisenerfahrung

Ein Punkt, der zusätzlich für Unruhe sorgt: Winnicki hat keinerlei Erfahrung in der Brau- oder Getränkebranche. Ihre bisherige Karriere spielte sich in der Pharmabranche ab. Gerade jetzt, in einer Zeit, in der Krisenkommunikation bitter nötig wäre, werden Zweifel an ihren Fähigkeiten in diesem Bereich laut. Man fragt sich, ob sie die Herausforderungen meistern kann, die auf sie zukommen.

Brau Union unter Beobachtung der Wettbewerbshüter

Zu allem Überfluss muss die Brau Union nun auch noch mit einer Untersuchung der Bundeswettbewerbsbehörde kämpfen, die eine Geldbuße wegen Marktmissbrauchs beantragt hat. Die Behörde wirft dem Unternehmen vor, seine marktbeherrschende Stellung missbraucht zu haben. Dies ist ein weiteres Problem, das die Brau Union bewältigen bzw. Winnicki kommunizieren muss. 

Die Brau Union bedankt sich artig bei Straka und schaut optimistisch auf Winnicki. Doch die Branche beobachtet das Ganze mit Argusaugen. Strakas Erfolge und ihr Einsatz für Nachhaltigkeit waren einmalig. Man kann der Brau Union an dieser Stelle eigentlich nur alles Gute wünschen.