Arbeitslosigkeit im Tourismus dramatisch hoch

Arbeitsmarkt
02.07.2020

 
In Hotellerie und Gastronomie gibt es um 110 Prozent mehr Arbeitslose und Schulungsteilnehmer als im Juni 2019. Die Arbeitslosenzahlen in Tirol haben sich mehr als verdoppelt.
Allein in Tirol sind 30.000 Arbeitnehmer aus dem Bereich Beherbergung und Gastronomie arbeitslos gemeldet bzw. in Schulungen. Es ist fraglich, ob alle wieder in ihre Berufe zurückkehren werden.

Coronabedingt sind die Arbeitslosenzahlen im Tourismus weiterhin dramatisch hoch. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer im Bereich Beherbergung und Gastronomie lag Ende Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 110 Prozent höher bei rund 73.200. Das geht aus aktuellen Daten des AMS hervor.

Besonders betroffen sind vor allem jene Bundesländer mit einer starken Tourismuswirtschaft: In Tirol stieg die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 106,3 Prozent auf knapp 30.000. Ebenfalls einen hohen Anstieg gab es in Salzburg (+75,3 Prozent), Vorarlberg, (+52,2 Prozent) und der Steiermark (+49,4 Prozent). Etwas niedriger fiel das Plus in Kärnten (+44,6 Prozent), Oberösterreich (+44 Prozent), Burgenland (+37 Prozent), Niederösterreich (+34,4 Prozent) und Wien (+33,9 Prozent) aus.

Weniger Lehrlinge

Aufgrund der coronabedingten wirtschaftlichen Unsicherheit stellen Unternehmen weniger Lehrlinge ein. Die Zahl der sofort verfügbaren, offenen Lehrstellen ging im Juni um knapp 13 Prozent zurück, die Anzahl der aktuell Lehrstellensuchenden schnellte hingegen um ein Drittel auf knapp 5.000 hinauf. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) erklärte am Mittwoch, dass der Anfang Juni angekündigte Lehrstellenbonus ab heute von Unternehmen beantragt werden kann. Firmen, die einen Lehrling zwischen 16. März und 31. Oktober 2020 neu einstellen, erhalten einen Bonus von 2.000 Euro. Die Wirtschaftsministerin appellierte an die Unternehmen, vom Lehrlingsbonus Gebrauch zu machen.

APA/Red