Tourismusbilanz

Wiens Tourismus schafft Trendumkehr

Wien
25.01.2023

13,2 Millionen Nächtigungen im Jahr 2022, aber noch immer hinter den Zahlen 2019. Das wird sich heuer wahrscheinlich ändern.
Hanke Kettner Tourismuszahlen 2022

"Wien ist zurück im Städtetourismus", sagt Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke im Rahmen der Präsentation der Wiener Tourismuszahlen 2022. Und ja, die Zahlen klingen tatsächlich beeindruckend - vor allem im Hinblick auf die Steigerungen gegenüber dem Pandemie- und Lockdownjahr 2021, das die positive Entwicklung der Tourismuszahlen - das Jahr 2019 verzeichnete ein All-Time-High - unvermittelt stoppte. 

13,2 Millionen Gästenächtigungen 2022 und ein Plus von 164% gegenüber 2021 und bereits drei Viertel des Aufkommens 2019 - das ist der Stoff, aus dem Touristikerträume sind. Die Netto-Nächtigungsumsätze der Beherbergungsbetriebe liegen nach heutigem Wissensstand (für Jänner bis November 2022) bei 758,9 Millionen Euro - ein Plus von 172% gegenüber 2021. Der Dezember 2022 macht Hoffnung: Hier liege man bereits bei 90% des 2019er-Niveaus. Die Richtung stimmt also. 

"Partnerin der Tourismusunternehmen"

Stellt man die Entwicklung des Beherbergungsumsatzes den Nächtigungen gegenüber zeigt sich dass der Umsatz in den bereits ausgewerteten Monaten Jänner bis November mit +172% stärker gestiegen ist als die Nächtigungen mit +148%. Im Oktober und November lag er bereits um 4% bzw.11% über seinem im Jahr 2019 gemessenen All-Time High.

"Unser Festhalten am Qualitätstourismus, die gezielte Ansprache eines kulturinteressierten und kaufkräftigen Publikums, das lückenlose Bearbeiten der wichtigsten Herkunftsmärkte - auch der Fernmärkte - selbst während der Lockdowns und Reisebeschränkungen sowie die globale Positionierung Wiens als Meeting: Destination waren wesentliche Grundlage dafür, Wiens Tourismus für die Zeit nach der Pandemie eine Pole Position zu verschaffen", erklärt Hanke. Wien verstehe sich als Partnerin der Tourismusunternehmerinnen und ihrer Mitarbeiterinnen.

Auf Nachfrage der ÖGZ, ob eine Stärkung der unter Mitarbeitermangel leidenden Tourismusunternehmen möglich wäre, Stichwort: Bewerbung Wiens als Arbeitsplatz, sagte Wien Tourismus-Chef Norbert Kettner: "Nein, das ist nicht unsere Kernaufgabe". 

USA: Traumzahlen

Etwa 79% der Gästenächtigungen 2022 waren Auslandsnächtigungen (2019: 83%). Kettner: "Wiens aufkommensstärkster Fernmarkt USA hat sich mit einem Paukenschlag zurückgemeldet." Im November und Dezember 2022 wurde das Ergebnis 2019 bereits übertroffen. Nach Österreich und Deutschland liegen die USA damit bereits auf Platz 3 der Herkunftsmärkte. Interessant: Bei den Umsätzen im 5-Stern-Bereich liegen US-Gäste an 1. Stelle. Der starke Dollar lässt grüßen.

Italien, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Rumänien, Israel und Polen komplettieren die Top-10. 

Stabile Zimmerpreise

Auch für das Wiener Beherbergungsangebot ist Kettner voll des Lobes. Wien habe aktuell 36.710 Zimmer mit 71.345 Betten in 398 Hotelbetrieben. Hier liegen die Zahlen bereits über jenen aus 2019: 59% des Bettangebots sind dem 4- und 5-Stern-Bereich zuzuordnen. 2019 verfügte Wien noch über 22 Luxushotels, heute seien es 23. Positiv angemerkt wurde auch die Tatsache, dass die Hotels ihre Zimmerpreise nicht verfallen ließen. Der Tourismus benötige starke Betriebe, so der einhellige Tenor. 

Marketing-Budget

Für das laufende Jahr sei der Marketingtopf mit 11,22 Millionen Euro gefüllt. Heuer wird Wien auf 13 Herkunftsmärkten aktiv sein, vor allem die Fernmärkte rücken dabei wieder stärker in den Fokus.