Nachtgastronomie
Internationale Konferenz für Clubkultur
Preissensiblere Gäste, gestiegene Betriebskosten, anhaltender Fachkräftemangel und strengere behördliche Auflagen: Die angespannte wirtschaftliche Lage macht derzeit vielen Hotel- und Gastronomiebetrieben schwer zu schaffen. Für Akteure des Wiener Nachtlebens kommt noch hinzu, dass diese aufgrund einer Novelle des Wiener Veranstaltungsgesetzes bereits im kommenden Jahr zusätzliche Awareness-, Sicherheits,- Umwelt- und Abfallkonzepte ab einer gewissen Eventgröße den Behörden vorlegen müssen.
Trotz aller Herausforderungen ist die krisengebeutelte Club- und Veranstaltungsszene in Wien noch immer ein Garant für ein vielfältiges und abwechslungsreiches Nachtleben. Denn was dabei gerne übersehen wird: Als kulturelle, soziale und wirtschaftliche Begegnungsräume ermöglichen Clubs gleichzeitig wichtige Freiräume für junge Menschen samt Wertschätzung für deren künstlerisches Schaffen. Worauf legt die heutige Generation Z beim Feiern wert? Wie lassen sich beispielsweise Lärmkonflikte reduzieren und Diversität, Demokratie und Inklusion stärken? Wie umgehen mit den Themen Mental Health, Awareness und Drogenpolitik? Und was kann die Politik tun, um die lokale Clubkultur in einer Tourismusmetropole wie Wien zu fördern und zu schützen?
Best-Practice-Beispiele
Diese und viele weitere Fragen zur Zukunft des urbanen Nachtlebens sollen nun Mitte November im Rahmen der dreitägigen und international hochkarätig besetzten Konferenz „Vienna After Dark“ geklärt werden. „Ich freue mich besonders auf unsere 125 Speaker*innen, die aus der ganzen Welt ihr Wissen nach Wien bringen“, sagt Geschäftsführerin Martina Brunner von der Vienna Club Commission. Im Rahmen verschiedener Konferenzformate, deren Inhalte gemeinsam mit VCC-Partnerorganisationen wie „Nights“, „Stadt nach Acht“ und „VibeLab“ kuratiert wurden, kommen auch Vertreter*innen und Nachtbürgermeister*innen aus zehn Städten zu Wort, die praxisnahe Ansätze zur Wertschätzung der Clubszene in ihrer eigenen Heimatstadt präsentieren. Aber auch die Promidichte unter den 125 Vortragenden ist entsprechend hoch: Darunter befinden sich viele internationale Größen der Club- und Nachtkultur wie Pamela Schobeß vom Club Gretchen in Berlin, Dimitri Hegemann vom berühmten Techno-Club Tresor, Anne-Marije Manting vom Milkshake Festival in Amsterdam und Steven Raspa vom Burning Man Festival in den USA.
Dichtes Programm
Um interessierten Gästen die Verbindung zwischen Wiener Hoch- und Clubkultur aufzuzeigen, werden der Club U, der Sass Music Club, der Salon im Künstlerhaus, das Stadtkino und das Ludwig & Adele von Donnerstag bis Freitag zu temporären Konferenz-Locations umgewandelt. Am Samstag sind dann noch diverse Satellite-Events in Clubs über die gesamte Stadt verteilt geplant. Insgesamt stehen mehr als 25 Keynotes, Podiumsgespräche, Workshops, Vernetzungstreffen bis hin zu Exkursionen durch das Wiener Nachtleben auf dem Programm. Man darf also gespannt sein, welche innovativen Lösungsansätze die Konferenz „Vienna After Dark“ für die große Kulturstadt Wien hervorbringt.