Messe

Salzburger wollen „Gast“ selbst veranstalten

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13.12.2023

Exklusiv: Inmitten wachsender Unsicherheit über die Zukunft der "Alles für den Gast", bahnt sich eine entscheidende Wende an.
Alles für den Gast

Bild oben: RX-Global ist noch bis Ende 2024 vertraglich dazu verpflichtet, Leitmessen wie die „Alles für den Gast“ zu veranstalten.

Wiedie ÖGZberichtete, kursieren derzeit Gerüchte und Befürchtungen, dass die Alles für den Gast – seit über 50 Jahren eine der drei Hauptmessen in Salzburg – ab 2025 Geschichte sein könnte.RX Global, vormals Reed Messe, will aus dem österreichischen Markt aussteigen und hat den Verkauf seiner Töchter in Wien und Salzburg bereits in die Wege geleitet.

In der Aufsichtsratssitzung am 12. Dezember 2023 haben Aufsichtsräte und Geschäftsführung des Salzburger Messezentrums beschlossen, jetztselbst ein Angebot zu stellen, um sowohl die Salzburg-Niederlassung von RX-Global als auch das Standbauunternehmen Standout zu übernehmen. Das Messezentrum in der Mozartstadt steht zu jeweils 39,3 Prozent im Eigentum des Landes und der Stadt Salzburg, die übrigen 21,4 Prozent hält die Wirtschaftskammer Salzburg.

Wirtschaftskammer-Präsident Buchmüller
Wirtschaftskammer-Präsident Buchmüller: „Das Vorhaben des Messezentrums, Leitmessen wie „Alles für den Gast“, „Bauen und Wohnen“ oder „AutoZum“ von RX Austria & Germany übernehmen zu wollen, wird von der Wirtschaftskammer als Gesellschafter neben Land und Stadt voll und ganz mitgetragen."

Vertragliche Verpflichtungen

RX-Global ist allerdings noch bis Ende 2024 vertraglich verpflichtet, Leitmessen wie die „Alles für den Gast“ zu veranstalten. Ein Aus für diese Messen etwa infolge eines Scheiterns der Verkaufsverhandlungen wäre für Salzburg aus wirtschaftlicher Sicht ein herber Schlag.

WKS-Präsident Peter Buchmüller erklärte auf Anfrage der ÖGZ, dass das Salzburger Messezentrum mit seinen 600.000 Besuchern und fast 30 Fach- und Publikumsmessen einer der führenden Messe- und Event-Standorte in Österreich und damit auch ein zentraler Standortfaktor für die Salzburger Wirtschaft sei: „Das Vorhaben des Messezentrums, Leitmessen wie „Alles für den Gast“, „Bauen und Wohnen“ oder „AutoZum“ von RX Austria & Germany übernehmen zu wollen, wird von der Wirtschaftskammer als Gesellschafter neben Land und Stadt voll und ganz mitgetragen. Diese Leitmessen liefern nicht nur alljährlich wichtige wirtschaftliche Impulse, sondern sind auch lukrativ für das Messezentrum und könnten maßgeblich dazu beitragen, den Messestandort langfristig abzusichern. Wir haben keinen Zweifel daran, dass das Messezentrum diese weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Messen in ähnlich erfolgreicher Weise durchführen wird können.“  

Bieterverfahren

In der Aufsichtsratssitzung am Dienstag wurde zunächst der Grundsatzbeschluss gefasst, sich an dem Bieterverfahren zu beteiligen. Jetzt werden die Unternehmenszahlen geprüft und auf dieser Basis soll über die Höhe des Angebots entschieden werden.

Wenn dieses Geschäft zustande käme, würde auf einen Schlag ein neues, personalintensives Messeunternehmen entstehen. Das Salzburger Messezentrum selbst beschäftigt derzeit 40 Mitarbeiter, hinzu kämen 34 Mitarbeiter der RX-Niederlassung in Salzburg sowie 135 Personen von Standout.